Vorarlberg unter Wachstumssiegern

Markt / 09.05.2016 • 22:26 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Vorarlberg unter Wachstumssiegern

Wachstum soll heuer 1,7 Prozent betragen. Zweiter Platz hinter Oberösterreich.

Wien. (VN) Die Wirtschaft wird heuer mit einem Plus von 1,5 Prozent stärker wachsen als im Vorjahr (0,9 Prozent) – und zwar in sämtlichen Bundesländern, allen voran in Oberösterreich ­(1,8 Prozent), Vorarlberg (1,7 Prozent) und der Steiermark ­(1,6 Prozent).

Damit belegt Vorarlberg wie bereits im vergangenen Jahr (+ 1,1 Prozent) den zweiten Rang unter allen Bundesländern hinter Oberösterreich. 2015 sorgte die unter den bestehenden Rahmenbedingungen günstige regionale Ausrichtung der Exporte in Kombination mit der passenden Branchenstruktur für eine überdurchschnittlich starke Unterstützung der Konjunkturentwicklung durch die Industrie. Aber auch die Bauwirtschaft sowie der Dienstleistungssektor leisteten einen spürbar positiven Beitrag zum Gesamtwachstum.

Heuer soll vor allem die Steuerreform Wachstums­treiber sein, gefolgt von niedrigen Rohstoffpreisen, dem unterbewerteten Euro und der lockeren Geldpolitik. Die Steuerreform wirkt sich vor allem auf die Kaufkraft der Bevölkerung positiv aus.

Stimmung schlechter als Lage

Generell sei in Österreich die Stimmung aber schlechter als die eigentliche Lage, betont Bank-Austria-Ökonom Stefan Bruckbauer. Denn die Konjunktur werde schwächer gesehen, als sie tatsächlich ist. „Die Bevölkerung ist unzufrieden und verunsichert: Man hat derzeit das Gefühl, dass der hohe Lebensstandard in Österreich nichts mit der Wirtschaft zu tun hat“, wundert sich Ökonom Bruckbauer.

Diese Stimmungslage schaffe aber auch negative Fakten: Sie wirkt sich auf die Investitionsfreudigkeit der Unternehmen aus, heißt es von der Bank Austria. „Auf der Unternehmensseite ist auch die Steuerreform nicht glücklich gelaufen“, meint der Bank-Austria-Ökonom unter Verweis auf die neue Registrierkassenpflicht und die hohe Regulierung.

Arbeitslosigkeit stabil

Das Sentiment in der Bevölkerung auch nicht gerade verbessern wird die heuer weiter steigende Arbeitslosigkeit, die von der Bank Austria erwartet wird. In Österreich soll sich die Quote trotz der besseren Konjunktur von 9,1 auf 9,5 Prozent ausweiten. Das Wirtschaftswachstum sei zu schwach, um einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern – es könne die Zunahme lediglich dämpfen. In Vorarlberg soll die Arbeitslosenquote voraussichtlich stabil bei 6,2 Prozent bleiben.

Die Öffnung des Arbeitsmarktes in der EU per Mai 2011 hat sich laut Bank Austria positiv auf Vorarlberg ausgewirkt. Durch die Zuwanderung habe sich der Arbeitskräftemangel verringert. Vorarlberg hätte sein Wirtschaftswachstum ohne ausländische Kräfte gar nicht erreichen können. 

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