“Entwicklungsschub für Vorarlberg”

Markt / 16.05.2016 • 19:36 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Pius Schlachter (l.) und Christof Skala: Der Landtagsbeschluss zum Ausbau der Bahninfrastruktur ist das richtige Signal. Foto: VN/Steurer
Pius Schlachter (l.) und Christof Skala: Der Landtagsbeschluss zum Ausbau der Bahninfrastruktur ist das richtige Signal. Foto: VN/Steurer

Neben Häusle und Hypo-U-Ausschuss ist ein zukunftsweisender Landtagsbeschluss fast untergegangen.

Bregenz. (VN-sca) Sie können also doch zusammen: Obschon die Landtagsparteien bei ihrer letzten Sitzung in anderen Themen völlig unterschiedlicher Meinung waren, zeigten sie, wie konstruktiv das Gremium sein kann. In einem gemeinsamen Antrag aller Parteien wird das Land aufgefordert, „sich zum überregionalen Bahninfrastrukturausbau für einen leistungsstarken und zukunftsfähigen Personen- und Güterverkehr zu bekennen.“

Leistungsfähige Infrastruktur

Mit einem Bekenntnis ist es freilich nicht getan, denn es erfordert auch Maßnahmen. Das betonen die Proponenten der Genossenschaft „Mehr am See“, Pius Schlachter und Christof Skala, die mit ihren Vorstellungen bei den Abgeordneten Gehör fanden. Ihnen schwebt für den Großraum Bodenseeregion eine leistungsfähige Bahninfrastruktur vor, und sie verweisen dabei auf die Vorleistungen, die in den beiden Nachbarländern Deutschland und Schweiz schon wortwörtlich auf Schiene gebracht wurden. „Vorarlberg ist der Flaschenhals“, man könne sich nicht ausnehmen, wenn rundum leistungsstarke Infrastruktur gerade auch für die starke Exportwirtschaft im Land geschaffen werde, so Schlachter. Dass alle Parteien die Notwendigkeit des Ausbaus sehen, freut Skala und Schlachter, denn es sei wichtig, dass solche Vorhaben aus dem politischen Hickhack herausgehalten werden.

In einem ersten Schritt, so der Wunsch von „Mehr am See“ sollen die notwendigen Grundlagen zeitnah erhoben und nach volkswirtschaftlichen Überlegungen bewertet werden. Denn es bedürfe aussagekräftiger Daten, um die Bahnzukunft anzugehen. Den Genossenschaftern ist klar, dass der Infrastrukturausbau Geld kostet, doch verweisen sie auf Berechnungen etwa für die Allgäu-Strecke, die besagen, dass den Investitionen Nutzen in doppelter Höhe gegenüberstehe. Außerdem würden grenzüberschreitende Projekte von der Europäischen Union wohlwollend behandelt, das heißt, auch finanziell überdurchschnittlich hoch gefördert. Und sie verweisen auch auf andere Bahninfrastrukturprojekte, etwa die länderübergreifende Bahnoptimierung im Großraum Basel.

Der Landtagsbeschluss lasse hoffen, dass es durch optimierte Schienenverkehre einen Entwicklungsschub für Vorarlberg gebe, und zwar im Personen- wie im Güterverkehr. Mit den Vorbereitungen solle schnell begonnen werden, so die Aktivisten in Hinblick auf die langen Vorlaufzeiten für solche Projekte.

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