Industrieunternehmen haben Redebedarf

Verbesserungspotenzial: Betriebe wünschen sich mehr Dialog mit Standortgemeinden.
Lustenau. (VN-reh) Exzellenz heißt das Schlagwort, dem sich die Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) verschrieben hat. Das heißt auch, überall Verbesserungspotenziale zu finden und zu nutzen. Ein Punkt ist die Zusammenarbeit zwischen den Industriebetrieben und ihren Standortgemeinden. Laut neuester IV-Mitglieder-Umfrage geben die Unternehmen dafür im Schnitt die Note 2,4. Also noch gut. Aber eben nicht gut genug.
Luft nach oben sieht IV-Vorarlberg-Präsident Martin Ohneberg dabei vor allem in der Kommunikation. Überraschendes Ergebnis der Umfrage sei es nämlich, dass sich die Hälfte der Unternehmen mehr Dialog mit den Kommunen wünsche. Zudem gibt es vereinzelt Betriebe, die ein Bekenntnis zu ihrem Unternehmen sowie klare Aussagen, dass die Industrie in der Kommune gewünscht ist, vermissen, so Ohneberg. Austausch erwünscht ist dabei vor allem zu Fragen rund um den Betriebsstandort. Also um mögliche Betriebserweiterungen, Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebiets, Grundstückskosten oder Bauhöhe.
Am zweithäufigsten wurden Fragen zur Infrastruktur, insbesondere in Bezug auf Verkehr, Mobilität, Raumplanung, Wasser und Abwasser, genannt. Bei der anderen Hälfte der befragten Betriebe findet bereits ein regelmäßiger Austausch mit der Standortgemeinde statt. Dieser wird auch überwiegend positiv bewertet. „Summa summarum schätzen sich viele Unternehmen glücklich, kurze Wege zu den Kommunen zu haben und meistens eine Lösung zu finden. Ein klares Angebot an die Betriebe für einen regelmäßigen Austausch kann das Klima entscheidend verbessern“, ist Ohneberg überzeugt. Gleichzeitig brauche es auch vonseiten der Unternehmen eine offene, konstruktive und frühzeitige Kommunikation mit den Kommunen. Schließlich bräuchten diese die Betriebe und umgekehrt.
Handelnde Personen wichtig
Wenn etwas negativ bewertet wurde, dann sind es die Wartezeit für Genehmigungen, die aufwendigen Verfahren für Baugenehmigungen, Baumaßnahmen, Umwidmungen, die Verkehrslösungen sowie die Parkplatzflächensuche. Andere Betriebe gaben wiederum gerade zu diesen Themenbereichen ein sehr positives Feedback. „Es zeigt sich, dass die Zusammenarbeit sehr stark von den handelnden Personen auf beiden Seiten – Kommune und Betrieb – abhängt. Bei Bemühen beiderseits ist sehr viel möglich“, so Ohneberg. Jedenfalls müsse eine moderne Verwaltung die Anliegen der Betriebe unbürokratisch, schnell und fachlich hochwertig bearbeiten. „Klassische Amtsstuben gehören der Vergangenheit an. Maßnahmen wie die Zusammenlegung und Professionalisierung der Baurechtsverwaltung kleiner Gemeinden begrüßen wir daher ebenso wie ein aktives Betriebsflächenmanagement, das bei einzelnen Gemeinden positiv hervorgehoben wurde“, so der IV-Präsident.
Klassische Amtsstuben gehören der Vergangenheit an.
Martin Ohneberg
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