Kaum Wachstum, aber Erholungstendenzen

schwarzach. Während der Ölpreis von seinen Tiefstständen bei etwa 29 US-Dollar deutlich bis auf derzeit 46 US-Dollar klettern konnte, tun sich die Aktienmärkte schwer. Nach der starken Aufwärtsbewegung seit Februar scheint das Aufwärtspotenzial ausgereizt. Die Wirtschaftsdaten deuten auf keine Beschleunigung des Wachstums hin. In den USA wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal gar nur um 0,5 Prozent – hochgerechnet auf das ganze Jahr! Auch verschiedene Stimmungsindikatoren unter den KMU zeigen keine Beschleunigung des Wachstums an.
Der US-Dollar neigt überraschenderweise eher zur Schwäche und hat wieder das kritische Niveau von 1,15 erreicht. Diese Marke stellt das obere Ende im Verhältnis zum Euro über die letzten zwöf Monate dar. Der starke Euro hat den exportorientierten europäischen Unternehmen keinen Rückenwind verliehen. Europäische Aktien schnitten etwas schwächer ab als US-amerikanische.
Auf Erholungskurs
Die Rentenmärkte haben auf diese Tendenzen positiv reagiert. Die Renditen für zehnjährige deutsche Bundesanleihen sind auf aktuell 0,16 Prozent zurückgegangen. Zwischenzeitlich hatten sie ein Niveau von 0,3 Prozent erreicht. Auch US-Staatsanleihen haben sich positiv entwickelt. Den größten Vorteil aus dieser Lage – gemeint sind die hinaus gezögerten Zinserhöhungen und die sich trotzdem erholenden Rohstoffpreise – konnten die Schwellenländer ziehen. Sowohl die Aktien- wie auch die Rentenmärkte der eher rohstoffexportierenden Länder konnten zulegen – selbst in Brasilien, wo die politische Krise den Märkten noch lieber als eine Regierung Rousseff zu sein scheint.
ines.frei@dornbirn.sparkasse.at
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