Seestadt Bregenz vor Start: Warten auf den Baubescheid

Markt / 22.05.2016 • 20:11 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Seestadt Bregenz vor Start: Warten auf den Baubescheid

Bregenzer erhielten ersten Vorgeschmack auf Großbaustelle. Aber noch gibt es keinen Baubescheid.

Bregenz. (VN-sca) Versicherer sind professionelle Bedenkenträger. Was könnte passieren, wie kann das verhindert werden: alltägliche Fragen in einer Versicherung. Das ist bei der Vorarlberger Landesversicherung (VLV) nicht anders, schon gar nicht, wenn es um die eigenen Immobilien geht. Wenn erst einmal die riesige Baugrube für die Tiefgarage der Seestadt ausgehoben ist, könnten ihre Gebäude in der Bahnhofstraße Schaden nehmen. Sie könnten absacken, die Gebäude könnten Risse bekommen, die nicht so einfach zu reparieren sind. Eines der beiden Häuser steht außerdem unter Denkmalschutz. Deshalb: Einspruch gegen den Baubescheid.

120-Millionen-Euro-Projekt

Man ist aber auf gutem Weg zu einer Lösung, heißt: zu einer ständigen Überwachung des Mauerwerks während der Bauarbeiten. Das sehen Prisma-Chef Bernhard Ölz und Versicherungsvorstand Robert Sturn ebenso. Jetzt muss alles noch in einen schriftlichen Vertrag gegossen werden, dann – davon ist auch der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart überzeugt – steht dem Baubeginn des 120-Millionen-Euro-Projekts nichts mehr im Wege; dann könne der Baubescheid erteilt werden, ist sich Linhart sicher. Auch Ölz rechnet mit einem Baustart noch heuer, wenn der gewerberechtliche Bescheid und der Baubescheid erfolgt sind. Ansonsten sei man derzeit schon in Verhandlungen mit den verschiedenen Gewerken, berichtet Ölz über den Stand der Dinge. Abgeschlossen ist immerhin schon der erste Teil der Arbeiten, die Verlegung der Leitungen, die den Bregenzern einen Vorgeschmack davon gegeben haben, wie es sein wird, wenn das neue Stadtquartier errichtet wird.

Wenn die Bagger auffahren, beginnen die technischen Herausforderungen. Die Beschaffenheit des Untergrunds wird derzeit genau erforscht und wird sicher noch Überraschungen für die Bauherrschaft bereithalten. Die Pläne für die provisorische Verkehrsführung wurden zwar x-fach durchgespielt, doch ob sie funktionieren, wird sich erst in der Praxis zeigen. Und neben den Ankermietern wie Zara, die „bislang wegen der Verzögerungen noch nicht nervös geworden sind“ so Ölz, muss die Shoppingmall dann besiedelt werden. Nutzen könnte der Ausnahmezustand dem Nachbarn VLV. Der sondiert gerade die eigenen Pläne für einen Um- bzw. Neubau der Firmenzentrale, wie die VN aus verlässlicher Quelle wissen. Im Zuge der Seestadt-Arbeiten würden die Bauarbeiten nämlich einfacher durchzuführen sein.

Wir tun alles, damit Arbeiten für Nachbarn erträglich sind.

Bernhard Ölz

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