„Nischenweltmeister“ auf Kurs

Markt / 26.04.2017 • 19:07 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Weit über 100 Vertreter aus Wirtschaft und Politik füllten den Saal der Sparkasse Bregenz. Fotos: VN/Paulitsch
Weit über 100 Vertreter aus Wirtschaft und Politik füllten den Saal der Sparkasse Bregenz. Fotos: VN/Paulitsch

Auf der Kundenliste von Martin Ohneberg stehen alle großen Marken der Autoindustrie.

Bregenz. (ha) Vor sechs Jahren machte Martin Ohneberg seinen Traum wahr und wurde mit der Übernahme der Firma Henn Unternehmer. Und vom ersten Tag an ging es steil bergauf. Inzwischen ist statistisch gesehen in jedem zehnten weltweit produzierten Auto die von der Dornbirner Firma entwickelte Verbindungstechnik in Verwendung.

Vor über 100 Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltungsreihe „Unternehmer sein heute“ in der Sparkasse Bregenz verriet Ohneberg einige Geheimnisse seines Erfolgs.

Vom ersten Tag an setzte er auf hohe Eigenverantwortung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf schlanke Organisationsstrukturen. Schnell gelang es dem jungen Unternehmen, in der internationalen Automobilbranche mit der Produktion und dem Vertrieb innovativer Verbindungstechnik Fuß zu fassen. Die in Dornbirn erzeugten Schnellkupplungen für Leitungs- und Rohrverbindungen sind heute in Autos der meisten großen Hersteller, von BMW bis Porsche, zu finden. Das Interesse der Autobauer an den unscheinbaren, aber technisch hochentwickelten Teilen hängt auch damit zusammen, dass Ohneberg und sein Team auf Standardisierung setzen und somit gewährleisten, dass die Schnellkupplungen praktisch in jeden Motor passen.

„Mit dieser Strategie sind wir bereits vor drei Jahren ‚Nischenweltmeister‘ geworden“, kann der 46-Jährige guten Gewissens behaupten, den richtigen Riecher gehabt zu haben. Das zeigen auch die Umsatzzahlen, die jährlich um rund 15 Prozent steigen und inzwischen auf 50 Millionen Euro angewachsen sind. Tendenz weiter steigend.

Erfolgreich zu sein verlangt aber auch die Bereitschaft, in Forschung und Entwicklung zu investieren und die Kunst, bestens ausgebildete Fachkräfte zu rekrutieren. „Das erfordert viel Kreativität“, weiß Ohneberg aus Erfahrung. Derzeit stehen 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Lohnliste des noch jungen Unternehmens, das Durchschnittsalter liegt knapp unter 30.

Als Präsident der IV ist der Chef eines Unternehmens, das zu 100 Prozent export­orientiert ist, der Ansicht, dass die heiß diskutierten Freihandelsabkommen für Vorarlberger Unternehmen unbedingt erforderlich sind: „Wir sind auf der ganzen Welt vertreten, und auch unsere Service-Teams sind rund um den Globus unterwegs.“

Als Zulieferer für die Autoindustrie macht sich Martin Ohneberg auch Gedanken über künftige Entwicklungen der Antriebstechnik, angefangen vom Elektromotor über Hybrid-Antriebe bis zur Brennstoffzelle: „Es ist nach wie vor offen, wohin die Reise geht. Das E-Auto von heute ist nicht das E-Auto von morgen.“ Ein baldiges Ende des Verbrennungsmotors erwartet er sich nicht, auch weil durch moderne Technik eine enorme CO2-Reduktion möglich sei.

Gerhard Hämmerle, Burkhard Berchtel (Wiener Städtische), Referent Martin Ohneberg, Sparkassen-Vorstand Martin Jäger (v. l.).
Gerhard Hämmerle, Burkhard Berchtel (Wiener Städtische), Referent Martin Ohneberg, Sparkassen-Vorstand Martin Jäger (v. l.).
Eva Gambs, Renato und Angelika Romagna (v.l.).
Eva Gambs, Renato und Angelika Romagna (v.l.).
Thomas u. Sabine Gschossmann, Hannes Schwaiger (r.).
Thomas u. Sabine Gschossmann, Hannes Schwaiger (r.).
Lukas Feurstein (l.), Silvia König-Fink, Oliver Prantl.
Lukas Feurstein (l.), Silvia König-Fink, Oliver Prantl.
Dir. Manfred Hämmerle (HAK Bregenz), Mathias Hager, Bernhard Moosbrugger (Casino Bregenz).
Dir. Manfred Hämmerle (HAK Bregenz), Mathias Hager, Bernhard Moosbrugger (Casino Bregenz).
Stephan Ratt, Birgitt Frühstück, Bärbel und Alexander Juen (v. l.).
Stephan Ratt, Birgitt Frühstück, Bärbel und Alexander Juen (v. l.).

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