Wohlstand in vernetzter Welt

Markt / 24.10.2017 • 18:13 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Zukunftsforscher Matthias Horx verbreitete unter den 300 Gästen positive Stimmung.VN/Lerch
Zukunftsforscher Matthias Horx verbreitete unter den 300 Gästen positive Stimmung.VN/Lerch

Zukunftsforscher Matthias Horx sieht keinen Grund zur Schwarzmalerei.

Götzis Nicht nur an Stammtischen beurteilt man die Zukunft eher pessimistisch. „Die Welt wird schlechter“, hört man immer wieder, ohne dass es dafür konkrete Beweise gibt. Andere sehen das ganz anders. So etwa Matthias Horx, einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher des deutschsprachigen Raums. Am Montagabend trat er im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmer sein heute“ auf der Kulturbühne Ambach in Götzis ans Rednerpult.

Positive Entwicklungen

Auch wenn von den meisten Menschen, aus welchen Gründen auch immer, das Negative stärker bewertet wird als das Positive, ist dies kein Grund, die Zukunft schwarz zu sehen. „Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft und haben trotzdem Angst“, stellt Horx fest. Zu Unrecht, wie er glaubt. Er verweist auf eine Reihe von positiven Entwicklungen in den verschiedensten Bereichen und legt Fakten auf den Tisch. So sei die globale Lebenserwartung in den letzten zwei Jahrzehnten auf 70 Jahre angestiegen. Der Gründer des „Zukunftsinstituts“ berichtet auch über eine positive Entwicklung bei den Lebensumständen der Weltbevölkerung: „Heute leben noch rund zehn Prozent in bitterster Armut“. Weit weniger als noch vor wenigen Jahren. Außerdem hätten bereits 92 Prozent aller Menschen Zugang zu Trinkwasser, und auch auf dem Bildungssektor gehe es nach oben.

Die immer wieder zu hörende Warnung vor einer Verknappung wichtiger Rohstoffe kann Horx nicht nachvollziehen: „Wir haben heute so viel Erdöl wie noch nie.“ Ein Grund dafür seien die Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien, die die fossilen Energieträger bald ablösen werden.

Chancen nutzen

Die rasante Entwicklung im Bereich neuer Technologien, die vielen Menschen Angst macht, ist für Horx eine Chance, die genutzt werden muss und kann. Das bestätigten auch Sparkassenvorstand Werner Böhler und Burkhard Berchtel, Chef der Wiener Städtischen im Interview mit VN-Redakteurin Birgit Entner.

„Unser Geschäft lebt von der Kundennähe. Wir müssen uns deshalb bemühen, auch wegen der zunehmenden Digitalisierung im Bankwesen die direkten Kundenkontakte intensiv zu pflegen“, beschreibt Böhler die neuen Herausforderungen an die Banken.

Das gilt auch für die Versicherungsbranche, weiß Berchtel: „Die Digitalisierung wird weiter an Bedeutung gewinnen. Deshalb steht bei uns die Schaffung einfacher digitaler Produkte, etwa in Form von Service-Apps, im Fokus.“ HA

Birgit Entner, VN, Referent Matthias Horx, Burkhard Berchtel, Wr. Städtische, Werner Böhler, Dornbirner Sparkasse (v. l.).
Birgit Entner, VN, Referent Matthias Horx, Burkhard Berchtel, Wr. Städtische, Werner Böhler, Dornbirner Sparkasse (v. l.).
Klaus Baldauf, Nägele Wohnbau (l.), Jochen Klimmer, Klimmer Wohnbau.
Klaus Baldauf, Nägele Wohnbau (l.), Jochen Klimmer, Klimmer Wohnbau.
Architekt Ulf Hiessberger.
Architekt Ulf Hiessberger.
Alexander Bell, Fliesen-Pool (l.), Bojan Mursec, Db. Sparkasse.
Alexander Bell, Fliesen-Pool (l.), Bojan Mursec, Db. Sparkasse.
Harald Giesinger, Db. Sparkasse, Michaela Wagner-Braito, Reinhard Braito (v. l.).
Harald Giesinger, Db. Sparkasse, Michaela Wagner-Braito, Reinhard Braito (v. l.).
Bürgermeister Florian Kasseroler, Bernhard Maier, Stand Montafon, Christian Födinger, Sparkasse Bludenz (v. l.).
Bürgermeister Florian Kasseroler, Bernhard Maier, Stand Montafon, Christian Födinger, Sparkasse Bludenz (v. l.).