68 Millionen Euro für das Ziel Vollbeschäftigung

Arbeitsmarktservice und Land intensivieren Schulungsmaßnahmen.
Hohenems „Qualifizierung, Qualifizierung, Qualifizierung“, predigt Landeshauptmann Markus Wallner gebetsmühlenartig die Arbeitsmarkt-Strategie im Land Vorarlberg. Menschen ohne entsprechende berufliche Qualifizierung gehören schon jetzt zu den Verlierern beim Rennen um die Arbeitsplätze, in Zukunft wird sich die Lage für sie weiter verschärfen. 4363 arbeitslos gemeldete Personen besitzen maximal einen Pflichtschulabschluss, zu viele, wie Wallner, AMS-Vorarlberg-Chef Bernhard Bereuter und Österreich-Chef Johannes Kopf am Montag bei der Präsentation der arbeitsmarktpolitischen Impulse für das Jahr 2018 im Ausbildungszentrum Vorarlberg in Hohenems betonten.
Qualifizierung zählt
Zumal diesen Personen auch der anhaltende Konjunkturaufschwung nicht viel nützt, denn gesucht werden praktisch nur noch Arbeitskräfte mit Ausbildung. Die Qualifizierungsoffensive soll sowohl Arbeitssuchenden helfen, einen Job zu finden, als auch der Wirtschaft, die verzweifelt nach Fachkräften sucht. Land und AMS geben dafür im nächsten Jahr 68 Millionen Euro aus. Pro arbeitslos gemeldeter Person sind das 6539,72 Euro, die für Qualifizierungs- und Ausbildungsmaßnahmen ausgegeben werden. Schwerpunkte sind das Auffangnetz für junge Menschen unter 25 Jahren (11,2 Mill. Euro), Qualifizierungsanstrengungen für Geringqualifizierte (1,8 Mill.) und Angebote für arbeitsmarktpolitische Problemgruppen (12,3 Mill. Euro).
Das große Ziel ist nichts weniger als die Vollbeschäftigung, und die liegt durchaus in Reichweite. Bei „unter fünf Prozent Arbeitslosenquote“ wäre dieses Ziel erreicht, so Bereuter. Derzeit beträgt die Quote 5,4 Prozent. Und die Prognosen der Wirtschaftsforscher für heuer und 2018 sind hervorragend. Das WIFO rechnet mit 2,8 Prozent Wirtschaftswachstum. In Vorarlberg gibt es derzeit 3500 offene Stellen. Die Vorarlberger Zahlen seien auch im Bundesländervergleich sehr gut, so Kopf, obwohl in den letzten beiden Monaten die Arbeitslosigkeit nicht mehr abnahm. Das hat einen Grund, und der wird noch bis Ende 2018 für die Arbeitsmarktfachleute herausfordernd sein: Nach den mehrmonatigen Deutschkursen werden jetzt nämlich Flüchtlinge, die Asylstatus haben, vom Land an das AMS übergeben, das sie in die Arbeitswelt integrieren soll, was in Vorarlberg besser gelinge als anderswo, bestätigt AMS-Österreich-Chef Johannes Kopf. vn-sca
Arbeitsmarkt in Zahlen
162.143
Personen sind derzeit in Vorarlberg unselbstständig beschäftigt, über 3000 mehr als im Vorjahr. 3500 Stellen sind offen.
68 Millionen Euro sind 2018 für arbeitsmarktpolitische Impulse vorgesehen. Hauptzielgruppen sind Jugendliche und Personen über 45 Jahre.
5,5 Prozent beträgt die Arbeitslosenquote in Vorarlberg (7,6 Prozent Österreich), sie soll durch die AMS-Maßnahmen unter 5 Prozent sinken.