Am 24. Dezember hat der Weihnachtsmann frei

Geschäfte in Vorarlberg bleiben Heiligabend geschlossen.
Schwarzach In Deutschland gehen die Wogen hoch. Denn in zahlreichen Bundesländern haben heuer am 24. Dezember, der bekanntlich auf einen Sonntag fällt, die Handelsbetriebe, die Lebensmittel verkaufen, die Möglichkeit, offen zu halten. Die Regelung sorgt nicht nur für Diskussionen, sondern für einen wahren Proteststurm sowohl der Handelsangestellten als auch vieler Konsumenten, die der Sonntags- und Weihnachtsöffnung nichts abgewinnen können. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Konsumenten zum Einkaufsverzicht auf. Die großen Handelsketten reagierten bereits darauf: Aldi hat angekündigt, die Geschäfte geschlossen zu halten, Rewe überlässt es seinen selbstständigen Kaufleuten und schließt nur die Konzernfilialen, auch Edeka hält es so.
Sonntagsruhe in Vorarlberg
In unserem Land herrscht indes Sonntagsruhe. Das soll auch so bleiben, wie eine Recherche der VN in Vorarlberg ergab. Doch zuerst herrschte Verwirrung: Die Wirtschaftskammersparte Handel veröffentlichte nämlich eine Liste, die für den 24. Dezember wie auch für den 31. Dezember Öffnungszeiten angegeben hat. „Das ist missverständlich“, so der Geschäftsführer der Fachgruppe Lebensmittelhandel, Julius Moosbrugger. Man werde diese Information richtigstellen. Richtig sei aber, dass es, wie es das Vorarlberger Gesetz zu den Ladenöffnungszeiten vorsieht, schon Betriebe gibt, die auch an Weihnachten und Silvester aufsperren dürfen, nämlich jene in den ausgewiesenen Tourismusgemeinden.
Überall sonst haben Weihnachtsmann und Christkind ebenso wie die Handelsangestellten am 24. Dezember frei. Alles andere wäre für Spar-Vorarlberg-Direktor Gerhard Ritter „ein Tabubruch, den wir nicht mitmachen würden“. Die Mitarbeiter haben sich nach dem Weihnachtsgeschäftstress im Monat zuvor diesen Tag verdient. Auch Thomas Saliger, Sprecher von XXXLutz, spricht sich gegen eine Sonntagsöffnung aus. „Wir sind grundsätzlich gegen eine Sonntagsöffnung“, bekräftigt Saliger. Auch der Obmann der WIGEM Bregenz, Clemens Sagmeister, sowie Messepark-Geschäftsführer Burkhard Dünser unterstreichen, dass sie nicht an der Sonntagsruhe rütteln werden.
Alle auf einer Linie
Damit sind die Unternehmer auf einer Linie mit den Arbeitnehmervertretern, die, so Bernhard Heinzle von der zuständigen Gewerkschaft GPA, einer Öffnung nie zugestimmt und sich dagegen zur Wehr gesetzt hätten. AK-Direktor Rainer Keckeis will auch in Zukunft jeglicher Aufweichung der Ladenöffnungszeiten an Sonntagen entgegentreten. Die katholische Kirche, die sich ebenfalls immer gegen die Sonntagsöffnung einsetzt, muss also gar nicht aktiv werden.
Wie in den letzten Jahren haben die Geschäfte am 8. Dezember, der heuer auf einen Freitag fällt, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ob sie das tun, liegt im eigenen Ermessen. Allerdings: Viele Kunden wollen auf den 8. Dezember als Einkaufstag nicht mehr verzichten. vn-sca