Unternehmenskultur soll im Gebäude sichtbar werden

Vision für den geplanten Neubau ist ein „Living Office“.
Dornbirn Das Hightech-Engineering-Unternehmen Eberle Automatische Systeme plant, seinen neuen Standort im Betriebsgebiet Dornbirn Nord zu realisieren. Ziel ist es, ein smartes Gebäude als „Living Office“ zu errichten. Dafür setzt Eigentümer Martin Eberle auf ein durchdachtes Vorkonzept, das betriebsintern im Entstehen ist. Der Neubau soll nicht nur Energie verbrauchen, sondern auch produzieren und speichern. Ebenso soll die Planung der Gebäudeautomation, Überwachung, Logistik, Ausstattung, Elektromobilität etc. möglichst umfassend und gemeinsam mit allen Mitarbeitern durchdacht werden, bevor es in die Detailplanung mit dem Architekten geht. „Als Automatisierungstechniker sind wir schon von Grund auf digital unterwegs. Das soll sich im neuen Haus widerspiegeln. Nicht nur, um moderne Gebäudetechnologien zu nutzen, sondern auch um das richtige, langfristige Umfeld für die optimale Entwicklung digitaler Produkte und intelligenter Dienste zu schaffen“, verdeutlicht Eberle seine Vorstellungen.
Lernende Systeme
Für weltweite Industriekunden entwickelt und fertigt Eberle Automatische Systeme seit 20 Jahren komplexe, passgenaue Automatisierungslösungen für die vernetzte, digitale Fertigung von morgen. Im Sondermaschinenbau, der Robotik und industriellen Bildverarbeitung setzt das Unternehmen neue Maßstäbe insbesondere in der Softwareentwicklung. „Die Software ist der Kit für unsere Maschinen. Hier spielen sich die entscheidenden Fortschritte im maschinellen Lernen ab.“
Lernende Systeme werden zum Beispiel zunehmend in der automatischen Beurteilung von Oberflächen eingesetzt, um Fehler nicht nur zu bewerten, sie lernen auch Fehler zu verhindern. „In diesem Bereich entwickeln wir neue Systeme, wofür wir weitere Laborarbeitsflächen bis hin zu Reinräumen benötigen.“ Speziell in der kollaborativen Robotik sind zudem vermehrt Testaufbauten notwendig, die auch für längerfristige Versuchsreihen stehen bleiben können. „Das ist an unserem derzeitigen Standort nicht ohne weiteres realisierbar“, begründet Firmenchef Martin Eberle die Neuorientierung. Kollaborative Roboter (Cobots) können eng mit dem Menschen arbeiten und ihn entlasten, in dem sie monotone oder auch gefährliche Arbeiten übernehmen.
Bessere Arbeitsabläufe
Ein wesentlicher Punkt sind flexible Arbeitsplätze. „Unsere Mitarbeiter bewegen sich ständig im gesamten Betrieb, im Labor, der Werkstatt, Büro oder Besprechungsräumen. Deswegen benötigen sie von überall aus einen noch effizienteren Zugriff auf eine leistungsstarke Infrastruktur.“
Letztlich ist es die Verdopplung des Mitarbeiter- und Auftragsvolumens in den letzten drei Jahren, die eine Verbesserung der Abläufe erfordert. Dafür eignet sich der neue Standort, den Eberle bereits seit zehn Jahren im Visier hat, auch verkehrsmäßig ideal. „Da unsere Mitarbeiter täglich unterwegs zu Kunden sind, ist die direkte Anbindung zur Autobahn sowie auch zu öffentlichen Verkehrsmitteln optimal“, resümiert Eberle.