Die Schlagzahl wird erhöht

Vogewosi hat aktuell 1047 Wohnungen in Bau bzw. in Vorbereitung.
Dornbirn Es gilt ein ambitioniertes Ziel. Das Land Vorarlberg will jedes Jahr bis zu 600 neue Wohnungen im sozialen Wohnbau errichtet wissen. Damit ist auch die Vogewosi gefordert und hat die Schlagzahl beim Neubauvolumen dementsprechend kräftig erhöht. 2016 gab es einen Anstieg um 44,5 Prozent. 240 Wohnungen wurden an Bewohner übergeben. Mit Lingenau und Thüringen kamen zwei Gemeinden, die bislang noch keinen Vogewosi-Bau auf ihrem Gebiet hatten, dazu. Denn ein Ziel der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung ist es, vermehrt auch in ländliche Gebiete vorzudringen. Das gelingt immer besser. Widerstand gegen gemeinnützigen Wohnbau ortet Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Rümmele jedenfalls nicht.
Und auch wirtschaftlich zeigt sich die Jahresbilanz der Vogewosi sehr solide. Der Umsatz stieg, genauso wie der Bilanzgewinn und mit einem Eigenkapital von 242,7 Millionen habe man zudem eine Finanzkraft, um weiterhin leistbare Mieten sicherzustellen, erklärt Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz. Zudem finanziere man jedes neue Projekt zu mindestens zwei Drittel selbst mit.
Derzeit hat die Vogewosi 13.758 Mietwohnungen im Bestand. Und es kommen laufend neue hinzu. Aktuell sind 17 Wohnanlagen mit 717 Wohnungen im Bau sowie 15 Anlagen mit 330 Wohnungen in Bauvorbereitung. Um dieses Tempo auch künftig halten zu können, appelliert Rümmele, selbst ehemaliger Bürgermeister von Dornbirn, an die Kollegen, Grundstücke für Wohnanlagen zur Verfügung zu stellen.
Weil die Kosten dank Grundstückpreisen, Baukosten und Normen kontinuierlich nach oben gehen, wird bei der Vogewosi nun auch über die Frage nachgedacht, ob es tatsächlich notwendig ist, sozialen Wohnbau im Passivhausstandard zu errichten. Aktuell sei man bei Gesamterrichtungskosten von 3000 Euro pro Quadratmeter angelangt. „Eine Zahl, die wir vor ein paar Jahren für unvorstellbar gehalten hätten“, so Lorenz.
Um dem Ziel, leistbaren Wohnraum für Menschen mit dringendem Wohnbedarf zu schaffen, auch künftig gerecht zu werden, ist man mit dem Projekt Wohnen500 neue Wege gegangen. Dank Modulbauweise entsteht eine Wohnanlage in nur drei Monaten. Eine 65-Quadratmeter-Wohnung kann so für 500 Euro Miete angeboten und damit vielen Menschen ein Stück Erschwinglichkeit zurückgegeben werden. Die ersten Bauten in Mäder und Feldkirch wurden bereits übergeben. Weitere solcher Projekte sind in Höchst, Lustenau, Hard, Schnepfau, Schröcken, Götzis und Dornbirn in Bau oder in Planung. Als nächster Schritt sollen auch größere bzw. kleinere Wohnungen mit Barrierefreiheit angeboten werden.
Handeln statt nur reden
Für Rümmele setze die Vogewosi damit leistbares Wohnen auch wirklich um. „Nur darüber zu reden genügt nicht“. Dabei ist es der Wohnbauvereinigung wichtig zu betonen, dass man in einer Vogewosi-Wohnung keinesfalls auf Wohnqualität und Komfort verzichten muss. Das bleibe ein Gebot und zeige sich nicht nur in der Tatsache, dass man trotz Gemeinnützigkeit auch architektonisch hohe Ansprüche erfülle. VN-reh

Fakten
Umsatz 75,5 Millionen Euro (+2,4 %)
Bilanzsumme 753,2 Mill. Euro (+5,4 %)
Eigenkapital 242,7 Millionen Euro
Sachanlagevermögen 608,5 Mill. Euro (+6 %)
Bilanzgewinn 5,28 Millionen Euro (+3,3 %)
Bestand unbebaute Grundstücke 185.600 m² (-11,5 %)
Mietwohnungen 13.758 (+1 %)
Verwaltete Wohnungen gesamt 16.393
Mitarbeiter 96