Meischberger: „Jetzt mach‘ma ein Konto in Liechtenstein“

Wien, Bregenz Der ehemalige Politiker Walter Meischberger hat am Mittwoch im Grasser-Korruptionsprozess im Wiener Straflandesgericht ausführlich erläutert, wie er Gelder aus seinen Provisionen nach Liechtenstein transferierte. Den Anstoß dazu habe er vom Mitangeklagten Makler Ernst Karl Plech erhalten, Plech sei bei Hypo Investmentbank (HIB) in Liechtenstein, einer Tochter der Hypo Vorarlberg, schon jahrelang Kunde gewesen. Er habe dann selber in Liechtenstein Konten eingerichtet, etwa das Konto „Walter“, sagte Meischberger. „Das Geld von der Buwog und jenes von Porr floss zunächst aufs Konto der zypriotischen Briefkastenfirma Astropolis. Das Geld floss von dort auf ein Konto der Omega (Delaware, USA) bei der Hypo Investment Bank Liechtenstein (HIB) und wurde dann auf weitere Konten in Liechtenstein verteilt, schilderte Meischberger: „Wenn mir solche Konstruktionen empfohlen werden gehe ich davon aus, dass die wissen, was sie tun.“ Seit 2001 habe er ein Konto in Liechtenstein gehabt, das sei für ihn ein „Ritual“ gewesen, „jetzt mach’ma ein Konto in Liechtenstein“.
Michel Haller, Chef der Hypo Vorarlberg, will mit der Causa jedenfalls nichts zu tun haben: „Die Hypo Investmentbank Liechtenstein war eine eigenständige Tochtergesellschaft der Hypo Vorarlberg, die 2009 verkauft wurde. Aufgrund des liechtensteinischen Bankgeheimnisses hat die Hypo Vorarlberg keine Informationen betreffend der HIB-Kunden erhalten und daher waren uns deren Kundenbeziehungen nicht bekannt.“
„Uns waren uns die Kundenbeziehungen der HIB Liechtenstein nicht bekannt.“