So sehen junge Frauen ihre Karriere

Markt / 09.03.2019 • 09:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Junge Frauen wollen sich nicht mehr zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen.
Junge Frauen wollen sich nicht mehr zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen.

Studie: Junge weibliche High Potentials sind für Arbeitswelt bestens gerüstet.

„Man muss sich von der Ausrede verabschieden, dass es am Markt zu wenige Frauen gibt, die Führung übernehmen wollen“, sagt die Wiener Gender-Expertin Anke van Beekhuis und stützt sich dabei auf eine neue Studie. Die Befragung von 500 jungen Studentinnen zwischen 20 und 29 Jahren zeigt, junge weibliche High Potentials sind für die Arbeitswelt bestens gerüstet. Rund sieben von zehn Befragten geben an, leistungsorientiert zu sein und würden für einen interessanten Job auch ins Ausland gehen. 28 Prozent der Studentinnen meinen, die Behauptung „Meine berufliche Karriere ist mir wichtiger als alles andere“ trifft auf sie „sehr“ oder „zumindest eher“ zu“.

Zudem würde die weitaus überwiegende Mehrheit der jungen Frauen (86 Prozent) gerne Karriere und Familie verbinden. Die am häufigsten genannten Defizite sind dabei zu wenig Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung (79 Prozent) und der Bereich öffentlicher Kinderbetreuungseinrichtungen (78 Prozent). Da ist es wenig verwunderlich, dass jede Zweite meint, Frauen müssen sich zwischen Karriere und Kind entscheiden.

Role-Models fehlen

94 Prozent geben außerdem an, dass beruflich erfolgreiche Frauen wichtige Vorbilder für junge Frauen sind. 83 Prozent sind überzeugt, dass sich mehr junge Frauen eine Führungsrolle zutrauen würden, wenn es mehr Beispiele für Frauen im Topmanagement gäbe. Besonders in männerdominierten technischen Branchen ist das Fehlen von Role-Models deutlich zu beobachten. Gibt es nicht rasch Änderungen, könnte es sein, dass hier zukünftig sehr gut ausgebildete Frauen komplett fehlen. „So lange in der Führung keine Frauen mit Kindern sichtbar sind, mit denen sich junge Frauen identifizieren können, bleiben Frauen in Führungsrollen weiterhin Mangelware“, betont auch Anke van Beekhuis

Unternehmen deutlich gefordert

Für van Beekhuis ist aufgrund der Studie klar, dass Unternehmen deutlich mehr Energie aufwenden müssen als bisher, um für zukünftige weibliche High Potentials attraktiver zu werden: „Wichtig ist, sich von der Ausrede zu verabschieden, am Markt gebe es zu wenige Frauen die Führung übernehmen wollen.“

"Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Gerade für Frauen ist das oft ein anstrengender Spagat. Deswegen versuchen wir bei Sutterlüty alles, um unsere Mitarbeiterinnen bei dieser Aufgabe bestmöglich zu unterstützen." Kathrin Bohlen, Sutterlüty Handels GmbH
“Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Gerade für Frauen ist das oft ein anstrengender Spagat. Deswegen versuchen wir bei Sutterlüty alles, um unsere Mitarbeiterinnen bei dieser Aufgabe bestmöglich zu unterstützen.” Kathrin Bohlen, Sutterlüty Handels GmbH

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