USA bleibt stark

Dornbirn Seit der Finanzkrise hat sich die US-Volkswirtschaft äußerst solide entwickelt. Vor allem in den letzten paar Jahren hat sie die meisten anderen entwickelten Volkswirtschaften in puncto BIP-Wachstum hinter sich gelassen. Die derzeitige Expansion könnte zur längsten in der Geschichte werden.
Während die Federal Reserve 2015 beschloss, die Geldpolitik restriktiver zu gestalten und seit damals die Fed Funds Rate neun Mal auf die derzeitige Bandbreite von 2,25 – 2,50 Prozent angehoben hat, wurden die Fiskalanreize in den vergangenen paar Jahren erhöht. Fiskalpolitische Gesetzgebung wie z. B. der Tax Cuts and Jobs Act of 2017 half bei der Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung durch eine Reduzierung der Steuerlast für Unternehmen und Privatpersonen. Obwohl Konsumausgaben signifikant zum BIP-Wachstum beigetragen haben, blieben die Repatriierungen von Unternehmensgewinnen im Ausland eher gedämpft und wurden hauptsächlich dazu verwendet, Aktienrückkäufe zu finanzieren. Die Bundesausgaben werden in den nächsten Jahrzehnten aufgrund der alternden Bevölkerung und steigender Ausgaben im Gesundheitswesen vermutlich ansteigen.
Für die kommenden Jahre wird eine konservativere Zinspolitik von der Fed erwartet. Der sich abschwächende globale Ausblick gab bereits Anlass, weitere Verschärfungsmaßnahmen hintanzuhalten. Neuere Nachrichten legen auch die Vermutung nahe, dass etwaige weitere Verkürzungen der Zentralbankbilanz nach hinten verschoben werden könnten. Präsident Trump setzt sich für einen schwächeren US-Dollar ein. Doch in Zeiten eines sich verschlechternden globalen Wachstumsausblicks und angesichts der im Vergleich zu Europa und Japan attraktiven Renditeniveaus wird der US-Dollar wohl weiter gefragt bleiben und Zuflüsse verzeichnen.
ines.frei@dornbirn.sparkasse.at, Ines Frei, Veranlagungsspezialistin Sparkasse, www.erste-am.at
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