Schöne alte, neue Welt

Markt / 21.03.2019 • 22:09 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Das Team von V-labs hat in der Schlosserei ein neues Zuhause gefunden.VN/Steurer
Das Team von V-labs hat in der Schlosserei ein neues Zuhause gefunden.VN/Steurer

Die Schlosserei in Dornbirn bietet Unternehmen Raum für Innovation.

Dornbirn Hohe Räume, die Böden aus Beton oder alten Holzdielen, unverputzte Wände, sichtbare Rohre und ein alter Deckenlaufkran. Die 600 Quadratmeter im Dornbirner Steinebach-Areal versprühen den Charme alter Industrie. Wären da nicht die modernen Möbel und die Schreibtische junger kreativer Menschen.

Das markante, rote Gebäude war ursprünglich einmal eine Schlosserei. Der Name blieb. Genauso wie der Ursprungscharakter. Nur wurden die Flächen in den vergangenen Monaten zu einem Coworking Space umgebaut. Also einem Raum, wo sich Menschen einen Schreibtisch mieten können und die allgemeine Infrastruktur wie Lounge, Küche oder Besprechungsräume gemeinsam genutzt wird.

„Gastgeber“ im kreativen Raum ist V_labs. „Wir haben die Location gesehen und uns verliebt“, sagen die geschäftsführenden Gesellschafter Andreas Gähwiler und Lukas Meusburger. Weil sie für ihr Unternehmen aber nicht den gesamten Raum benötigten, machten sie sich auf die Suche nach Partnern und fanden sie in ihrem eigenen Netzwerk.

So sind mittlerweile andere kreative Selbstständige wie Berater, Designer, Entwickler oder Fotografen in die Schlosserei eingezogen und damit quasi alle Kompetenzen, die man für Innovationsprojekte braucht. Für V_labs spiegelt deshalb das Coworking-Konzept ihre eigene Art, Innovationsprozesse anzugehen, perfekt wider. Denn auch diese machen vor Unternehmensgrenzen nicht Halt.

Innovationsgeist

Mit Büros in Dornbirn und Wien begleitet V_labs Unternehmen bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen unter Berücksichtigung neuester technologischer Entwicklungen wie etwa Blockchain oder Internet der Dinge. In ihrer Arbeit geht es darum, neben dem Bestandsgeschäft neue, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. „Allerdings sind wir keine klassischen Berater oder reine Digitalagentur“, sagt Andreas Gähwiler. „Wir bieten unseren Partnern quasi einen geschützten Rahmen. Einen neuen, radikaleren Rahmen als in ihren eigenen Reihen“, ergänzt Lukas Meusburger. Bei einem Kunden, den VKW, wurde im Zuge der Zusammenarbeit beispielsweise deren Innovation Lab maßgeblich konzipiert und gestaltet. Zudem wurde das Projekt Stromify umgesetzt.

Herz für Start-ups

Das Herz des V_labs-Teams schlägt für Start-ups. Selbst haben sie bislang sieben eigene Start-up-Unternehmen gegründet. Zudem setzen sie Projekte für andere Unternehmen als eigenes Start-up außerhalb der bestehenden Firmenstruktur um. „Als Innovationsshow taugt unser Ansatz allerdings nicht“, sagen Gähwiler und Meusburger. Sie seien in ihrer Arbeit durchaus lästig und unbequem. Denn die Kunden müssen eine große Portion Veränderungsbereitschaft mitbringen. Zudem brauche es ein Topmanagement mit Weitblick, das sich dazu bekenne. „Es geht um die Vision, wie das Geschäft in ein paar Jahren aussieht und wo das bestehende Geschäftsmodell durch neue Technologien möglicherweise attackiert werden könnte. Es ist besser, man reagiert selbst, bevor es andere tun“, so Gähwiler. Dabei lebt V_labs den Ansatz, dass Ideen frühzeitig auf den Markt gebracht werden. Frühes Testen sei letztlich erfolgversprechender, als monatelang an Businessplänen zu feilen.

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