So viel geben die Vorarlberger fürs Onlineshopping aus

300 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr in den Onlinehandel.
Schwarzach Dass sich Onlineshopping großer Beliebtheit erfreut, ist an sich kein Geheimnis. Dieser Trend hat auch vor Vorarlberg nicht Halt gemacht. 88 Prozent der Vorarlberger im Alter zwischen 16 und 74 nutzen das Internet. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt.
Wofür die Vorarlberger das Internet hauptsächlich nutzen? 60 Prozent erledigen ihre Bankgeschäfte online, 53 Prozent nutzen das Internet für Social-Media-Aktivitäten. Einen großen Anteil hat vor allem auch das Einkaufen. 60 Prozent der Vorarlberger shoppen online. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 waren es noch 14 Prozent. Im Langzeitvergleich hat sich die Zahl der Onlineshopper in Vorarlberg also von rund 40.000 auf rund 180.000 mehr als vervierfacht. Das zeigen aktuelle Zahlen der KMU Forschung Austria.
Von 100 auf 300 Millionen
Waren es vor zehn Jahren noch 100 Millionen Euro, die aus Vorarlberg in den Onlinehandel flossen, waren es im vergangenen Jahr bereits 300 Millionen Euro. Dabei bleiben Bekleidung und Sportartikel die beliebtesten Artikel, die übers Internet gekauft werden. 42 Prozent der Vorarlberger kaufen zumindest einmal pro Jahr Produkte aus dieser Warenkategorie online ein. Auf Platz zwei mit 25 Prozent folgen Haushaltsgüter. Sie haben damit die Kategorie Bücher und Zeitschriften überholt. Der Bereich Lebensmittel steigt zwar kontinuierlich an, derzeit liegt der Anteil der Onlineshopper allerdings erst bei 13 Prozent.
Für die Vorarlberger Einzelhändler ist der Umstand, dass von Jahr zu Jahr mehr online eingekauft wird, kein besonders erfreulicher. Einige setzen zusätzlich zu ihrem stationären Geschäft zwar auch auf den Onlinehandel, für viele rentiert es sich aber nicht.
Zunehmend unter Druck
“Wir haben uns drei Jahre damit beschäftigt und sind nun froh, dass wir es nicht getan haben. Ich glaube auch nicht, dass jeder einen eigenen Onlineshop braucht. Aber man sollte sich mit der Digitalisierung intensiv beschäftigen, so dass der Kunde stets umfassend über das Warenangebot informiert ist, auch wenn das Geschäft geschlossen hat”, ist Theresia Fröwis vom gleichnamigen Schuhhaus in Bezau überzeugt. Allerdings sagt sie als Spartenobfrau des Vorarlberger Handels auch, dass der rasant steigende Onlineumsatz den heimischen Handel zunehmend unter Druck bringe.
Mit Rückgang zu rechnen
Wenn sich diese Trends so weiterentwickeln, ist mittelfristig mit einem Rückgang bei Verkaufsflächen und der Anzahl der Geschäfte zu rechnen. Die Chancen für den stationären Handel sieht sie im Service und in der Beratung. „Zahlreiche Fachgeschäfte haben bereits reagiert und setzen verstärkt auf Qualität in diesen Bereichen. Kombiniert mit gut ausgebildeten Mitarbeitern sind das die entscheidenden Erfolgsfaktoren“, betont Fröwis. Zudem habe man mit dem digitalen Verkauf und dem E-Commerce-Kaufmann zwei zeitgemäße Lehrberufe geschaffen, um sich die nötigen Fachkräfte in Zeiten der Digitalisierung zu sichern.
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