Auf gut Glück

Harter Wettbewerb: Elf Casinos buhlen in der Region um Gäste.
Schwarzach, Bregenz „Machen Sie ihr Spiel“, forderten Croupiers lange Zeit in nur wenigen Spielbanken in der Region – etwa in Konstanz, Lindau, Bregenz und dem Kleinwalsertal. Mit der Erlaubnis für Glücksspiele in der Schweiz wurden die etablierten Casinos zum ersten Mal herausgefordert. Richtig eng wird es aber in der Branche, seit das Fürstentum Liechtenstein das Glücksspiel freigegeben hat.
Zwei Spielbanken sind derzeit in Liechtenstein in Betrieb, beide werden von österreichischen Anbietern, nämlich von den Casinos Austria und der Novomatic Gruppe, betrieben. Das Novomatic-Casino Admiral wurde bereits nach kurzer Zeit erweitert, die Casinos Austria werden eine zweite Spielstätte eröffnen. Zwei weitere Ansuchen wurden gestellt und werden bewilligt, so die zuständigen Liechtensteiner Behörden, die niemanden ausschließen wollen, der die Bedingungen erfüllt.
Zählt man alle Spielstätten zusammen, locken spätestens 2020 elf Betriebe in einem Umkreis von knapp 60 Kilometern Luftlinie Glücksritter an. Dazu kommen Wettbüros und – zumindest bis Ende des Jahres – das Concord Card Casino in Bregenz. Das wird aufgrund des österreichischen Glücksspielgesetzes, das 2015 verabschiedet wurde, Ende dieses Jahres die Pforten schließen müssen. Denn Ende Jahr ist die Übergangsfrist vorbei, die Card-Casino-Betreiber streiten allerdings noch vor Gericht um einen Aufschub.
Bregenz spürt den Wettbewerb, so Casino-Direktor Bernhard Moosbrugger im Gespräch mit den VN. Ein kleines Minus bei Besuchern und Ergebnis gebe es 2018, allerdings sei das Ergebnis, das von der Zentrale noch nicht veröffentlicht wurde, das drittbeste in der Geschichte des Bregenzer Casinos. Die Liechtensteiner Offensive spüren, so der Fachmann, eher die Schweizer Casinos. Und nach der Erfahrung mit der Marktöffnung in der Schweiz sei er zuversichtlich, dass die Gäste langfristig nach Bregenz zurückkommen, „weil Bregenz ein Gesamterlebnis bietet, das mehr als das Spiel umfasst.“ Er ist, wie andere Brancheninsider auch, davon überzeugt, dass es nach dem Boom derzeit in Liechtenstein zu einer Marktbereinigung komme. Darauf hoffen auch viele Liechtensteiner, die die Zahl der Genehmigungen kritisieren. Schließlich wolle man nicht das Image eines Spielerparadieses aufgedrückt bekommen, nachdem man den Ruf als Finanzplatz gerade mühsam repariert habe.

Je größer das Angebot ist, desto mehr Spielsüchtige gibt es. Das Angebot ermöglicht es auch gesperrten Spielern, einfach über die Grenze zu fahren und weiterzuspielen. Christine Köhlmeier, Suchtzentrum Clean, Expertin

À la longue wird sich unsere Qualtität durchsetzen, außerdem haben wir fast keine Überschneidungen mit den neuen Casinos in Liechtenstein, das trifft eher die Schweizer. Bernhard Moosbrugger, Direktor Casinos Bregenz und Riezlern
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