Vorarlberger Industrie zeigt sich robuster als erwartet

Markt / 25.04.2019 • 17:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Vorarlberger Industrie zeigt sich robuster als erwartet
Die Industrie zeigt sich von einer guten Seite und besser als erwartet. VN/Stiplovsek

Vor allem Auslandsaufträge entwickeln sich trotz geopolitischer Unsicherheiten gut.

Feldkirch Die Industriekonjunktur in Vorarlberg zeigt sich robuster als zuletzt angenommen. “Die bisherigen Rückmeldungen deuteten doch eher auf einen Abwärtstrend hin. Trotz weiterhin starker geopolitischer Unsicherheiten tragen in erster Linie die Auslandsaufträge zu einer nach wie vor guten Konjunktur bei“, fasst Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer, die Konjunkturumfrage für das erste Quartal 2019 zusammen.

Die 40 heimischen Unternehmen mit insgesamt 23.464 Beschäftigten, die sich daran beteiligt haben, schätzen die Geschäftslage mehrheitlich positiv ein. Die aktuelle Lage wird von knapp 70 Prozent als gut bezeichnet. Der Grund liegt vor allem darin, dass für 93 Prozent der Unternehmen der Auslandsauftragsbestand gut oder saisonüblich ist. Dabei bleibt die metalltechnische Industrie der Konjunkturmotor. In der Lebensmittelindustrie wird die Geschäftslage als aktuell überdurchschnittlich gut angesehen, in der Elektro-/Elektronikindustrie als gut. Weiter unter dem Durchschnitt wird die Lage indes im Textilbereich gesehen.

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Auch für die kommenden Monate wird die Geschäftslage als stabil eingeschätzt. Stabilisiert, wenn auch auf hohem Niveau, haben sich zudem die Verkaufspreise. 88 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit gleichbleibenden Verkaufspreisen in drei Monaten. Pessimistischer wird die Ertragslage in den nächsten sechs Monaten beurteilt. Sorgen bereitet auch die Personalsituation. Zwar wollen 89 Prozent der Befragten ihren Mitarbeiterstand halten. Es kommt jedoch aufgrund anstehender Pensionierungen zu laufenden Nachbesetzungen.

Hoffen auf Steuerreform

Von der Politik erhofft sich Amann eine Steuerreform, die Unternehmen wie auch Mitarbeiter entlastet. „Auch wenn von der Regierung an ersten wichtigen Stellschrauben gedreht wurde, wird die geplante Steuerreform, die Arbeitgebern wie Arbeitnehmern zugutekommen muss, von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts sein.” Indem die Industrie in Deutschland 2018 mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen hatte, werde sich diese durch Produktionsausfälle bedingte Schwächung zeitverzögert auch bei uns früher oder später auswirken, ist er überzeugt. Zudem müsse man aufgrund der Wichtigkeit des Exports für die heimische Konjunktur die geopolitische Lage, die weiterhin sehr unsicher ist, genau im Auge behalten.

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