Mehl ist jetzt Familiensache

Markt / 29.05.2019 • 22:18 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die ehemalige Verbandsmühle in Feldkirch ist neben der Produktion in Dornbirn Zentrum der Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke.Fa
Die ehemalige Verbandsmühle in Feldkirch ist neben der Produktion in Dornbirn Zentrum der Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke.Fa

Nach 27 gemeinsamen Jahren verkauft Raiffeisen Mühlen-Anteil an Mitgesellschafter.

Bregenz Wenn Vorarlberger Käs­knöpfle kochen, wenn sie Riebel zubereiten oder einen Kuchen backen, dann greifen sie zu Vorarlberger Mehl und Grieß. Die Marke ist eine der beliebtesten und bekanntesten bei den heimischen Produzenten. Die Qualität stimmt und Markenbotschafter Markus Linder sorgt für weitere Symphatiepunkte. Deshalb dürfte die Konsumenten auch freuen, dass das regionale Unternehmen nun auch wieder ein Familienunternehmen sein wird. Die  Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke (VMM) stellen sich neu auf. Die Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, die bisher 65 Prozent der Anteile gehalten hat, verkauft diese an Franz Rhomberg und Bernd Hagen, die bisher schon geschäftsführende Gesellschafter der VMM waren und nun über ihre Gesellschaften 100 Prozent des Unternehmens halten.

Erfolgreicher Betrieb

„Wir übergeben ein wirtschaftlich starkes Unternehmen an die Betreiberfamilien“, freut sich Jürgen Kessler, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Raiffeisenlandesbank, über den Verkauf der Anteile an Rhomberg und Hagen. Gegründet wurden die Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke in den 90er-Jahren vor allem mit Blick auf den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Damals galt es, als Vorarlberger Mühlen und Futtermittelproduzenten in der Konkurrenz internationaler Großkonzerne zu bestehen. Dies sei geglückt, wie die Gesellschafter unisono betonen: „Ein starkes Investitionsprogramm, effiziente Produktionsabläufe, hochwertige Produkte und das Vertrauen der Abnehmer und Konsumenten haben uns zu einem erfolgreichen Betrieb gemacht.“ Ein Garant für diese Erfolgsgeschichte war bis heute auch die Kombination des Know-hows der Gesellschafter und von Raiffeisen als regional denkender Bank.

Warum dann die Neuaufstellung? „Heute geht es darum, die Weichen für die Zukunft des Unternehmens zu stellen“, so Franz Rhomberg. „Diese Zukunft wollen wir als Familienbetrieb schreiben.“ Die Fortführung des Unternehmens als regionaler Familienbetrieb entspreche der eigenen Intention von Raiffeisen“, unterstreicht Kessler. „Raiffeisen wird auch weiterhin Hausbank bleiben“, ergänzt Hagen.

Mehl, Pellets, Tierfutter

Die Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke GmbH wurde 1992 gegründet. Im Werk Feldkirch werden verschiedene Mehlsorten („Vorarlberger Mehl“) und Brotbackmischungen („Schnell & Gut“) produziert. Die Produkte werden in erster Linie an Bäcker, Teigwarenhersteller und Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Im Werk Dornbirn produziert das Unternehmen Holzpellets („Ländle Pellets“) – als einziger Hersteller in Vorarlberg – sowie Tierfutter („Ländle Futter“). Der Jahresumsatz der VMM beträgt etwa 20 Mill. Euro. Die produzierten und verkauften Mengen liegen pro Jahr bei circa 65.000 Tonnen. Die Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke GmbH beschäftigt 45 Mitarbeiter. VN-sca

„Es geht um die Weichenstellung. Die Zukunft schreiben wir als Familienbetrieb.“

Mehl ist jetzt Familiensache

Vorarlberger Mühle

Gesellschafter HM Holding GmbH, Franz Rhomberg

Ausstoß 2018 65.000 Tonnen

Mitarbeiter 45

Umsatz 2018 20 Millionen Euro

Absatzmärkte Weizenmehl Vorarlberg, Tirol, Süddeutschland