Zumtobel Group auf dem Weg der Besserung

Markt / 28.06.2019 • 09:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Zumtobel  Group auf dem Weg der Besserung
Das sorgt für Prestige: Zumtobel liefert eine Komplett-Lichtlösung für die Allianz Arena in München. DUCKE

Nach Krisenjahren und Managementwechsel zeigt das Zumtobel-Ergebnis 2018/19 nach oben.

Dornbirn, Wien Die vergangenen Jahre waren für die Zumtobel Group alles andere als einfach. Schon deshalb, weil der einstmalige Technologieführer in Sachen Licht die Entwicklung falsch eingeschätzt hat und kleine wendige LED-Start-ups den großen Industrieproduzenten, darunter auch Zumtobel, das Wasser abgegraben haben. Dass dazu auch noch das Topmanagement zwar visionär, aber nicht gerade umsetzungsstark war und in der mittleren Führungsebene ein großer Austausch stattfand, der für weitere Unruhe in der Belegschaft sorgte und vor allem auch Kosten verursachte, tat ein Übriges dazu, dass Aktionäre in den vergangenen Jahren leiden mussten und keine Dividende erhielten.

Keine Dividende

Eine Dividende soll auch heuer angesichts von 15,2 Mio. Euro Nettoverlust nicht ausgeschüttet werden, verkündete der seit 2018 die Geschäfte führende CEO Alfred Felder am Donnerstag bei der Präsentation der Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2018/2019 im Zumtobel Lichtzentrum in Wien. Allerdings soll das nach dem Übergangsjahr 2018/2019 im nächsten Jahr wieder gelingen, ist er optimistisch. Das nächste Jahr stehe nach der Neustrukturierung, die nicht immer große Symphatie hervorgerufen hat, so Felder im Gespräch mit den VN, im Zeichen des Aufbruchs und Neustarts.

Der Optimismus ist noch verhalten, denn, so Felder, die Zumtobel Gruppe sei jetzt zwar gut aufgestellt, aber Einflüsse von außen könne man nicht beeinflussen. Schon im zu Ende gegangenen Geschäftsjahr sorgte das für ein Umsatzminus von 2,9 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 1,162 Milliarden Euro. Der intensive Preiswettbewerb in der Beleuchtungsindustrie sowie deutlich weniger Umsätze in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien (rund minus elf Prozent ) waren dafür ausschlaggebend. Starke Umsatzrückgänge gab es mit minus 18 Prozent auch in den USA. Im kommenden Jahr könnten sich die internationalen Handelskonflikte und eine zurückgehende Baukonjunktur negativ auswirken.

„Es geht nun aufwärts bei Zumtobel, wir haben das Schlimmste jetzt hinter uns.“

Alfred Felder, CEO Zumtobel Group

Noch ist die Zumtobel Group nicht aus dem Schneider, doch die Zahlen deuten eine Trendumkehr an: Im Geschäftsjahr 2018/2019 hat Zumtobel seinen Nettoverlust von 46,7 auf 15,2 Mill. Euro deutlich verringert, berichtete bei der gestrigen Präsentation der Zahlen Finanzvorstand Thomas Tschol. Das Betriebsergebnis (EBIT) drehte von minus 7,3 auf 2,7 Mill. Euro ins Positive. Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-EBIT verbesserte sich auf 27,6 Millionen Euro, die Umsatzrendite stieg von 1,6 Prozent auf 2,4 Prozent. “Hätten wir so weitergemacht wie zuvor, müsste man zum Verlust 30 Millionen dazurechnen”, verdeutlicht Felder die Auswirkungen der Restrukturierung und beteuert: “Das Schlimmste haben wir hinter uns, wir sind auf dem Weg der Besserung.” Im vierten Quartal ist es sogar gelungen, erstmals seit 13 Quartalen ein Umsatzwachstum zu erzielen.

Um den Aufwärtstrend zu unterstützen, wurde bei der Zumtobel Group die sogenannte Fokus-Strategie entwickelt. Statt einer zu großen Markenwelt wird auf die Kernmarken Zumtobel und Thorn fokussiert, die Marktführer in Europa werden sollen. Tridonic wird im Komponentenbereich gestärkt, acdc in Sachen Architekturbeleuchtung.

Zahlen Zumtobel Group

Umsatz 2018/19 1,162 Mrd. Euro (-2,9 Prozent)

Bereinigtes EBIT 27,6 Mill. Euro (Vorjahr: 19,7) +40,6%

EBIT 2,7 Millionen Euro (Vorjahr -7,3 Mill. Euro)

Jahresergebnis -15,2 Mill. Euro (Vorjahr: – 46,7 Mill. Euro)

Eigenkapitalquote 28,5 Prozent (Vorjahr 27,2 Prozent)

Mitarbeiter 5878, davon 2000 in Vbg. (Vorjahr: 6224)

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