USA gegen China: Europa könnte Verlierer sein

Markt / 07.08.2019 • 21:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
USA gegen China: Europa könnte Verlierer sein
Rupp Käse ist in China bereits etabliert, sieht aber noch großes Potenzial. FA

Handelskonflikt eskaliert: Wie Vorarlberger Unternehmen die Lage einschätzen.

Schwarzach Der Ton wird täglich schärfer. Die US-Börsen haben am Mittwoch kurz nach Handelsbeginn erneut zu einer Talfahrt angesetzt. Bereits zum Wochenstart wurde wegen des eskalierenden Handelsstreits mit China der schwächste Handelstag im bisherigen Börsenjahr 2019 absolviert. Der Streit und die Abwertung der bei uns unter dem Namen Yuan bekannten chinesischen Währung, die offiziell Renminbi heißt, und die immer neuen Strafzölle der Amis sorgen für einen Höhenflug der Goldpreise und steigende Fluchtwährungen wie den Schweizer Franken.

Gar nicht glücklich mit dieser Entwicklung ist Volker Buth, CEO des Automotive-Unternehmens Hirschmann, der sich auf einen langjährigen Handelskonflikt einstellt und dessen Unternehmen mit einer Stagnation auf dem chinesischen Automarkt zu kämpfen hat. Er fürchtet, dass der Streit vor allem zu Lasten Europas gehen wird. “Europa findet keinen gemeinsamen Nenner und kann nicht handeln.” Hirschmann werde weiter in China produzieren, um am Ball zu bleiben, etwa bei der Elektrifizierung, so Buth im Gespräch mit den VN. “Wir versuchen, über einen Zuwachs beim Marktanteil unsere Position zu halten.”

Käseproduzent Josef Rupp glaubt, dass der Streit mit all seinen Begleiterscheinungen auf sein Unternehmen in China kurzfristig keinen Einfluss hat. Die Voraussetzungen seien für alle Mitbewerber in der milchverarbeitenden Wirtschaft gleich, alle müssen den Rohstoff importieren. “Bis es eine entsprechende Produktion in China gibt, geht es noch lange”, so Rupp. Aus den USA kämen zwar viele Agrarprodukte, aber kaum Milchprodukte nach China.

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