Eine Frage des Miteinanders

Markt / 13.09.2019 • 19:37 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Hans Peter Metzler, Markus Wallner und Hubert Hämmerle bei der Präsentation der Fachkräfte-Offensive.vlk
Hans Peter Metzler, Markus Wallner und Hubert Hämmerle bei der Präsentation der Fachkräfte-Offensive.vlk

Wie findet man mehr gut ausgebildete Fachkräfte? Land, AK und WK mit gemeinsamem Schulterschluss für verstärkte Ausbildung.

Bregenz Die wirtschaftliche Entwicklung Vorarlbergs war die vergangenen Jahre eine deutlich positive. In manchen Branchen herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Über 170.000 Menschen gehen in Vorarlberger einer Beschäftigung nach – so viele wie noch nie. Die Herausforderung für die Betriebe ist es, die entsprechenden Fachkräfte überhaupt zu finden. Viele können keine Aufträge mehr annehmen, weil ihnen die Mitarbeiter dafür fehlen. Das betrifft jedoch nicht nur Industrie und Handwerk, sondern genauso Tourismus, Pädagogik, Medizin und Pflege. „Die Fachkräfteausbildung wird darüber entscheiden, ob die Unternehmen auch zukünftig im Wettbewerb mithalten können“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner.

Initiativen und Maßnahmen gibt es im Land bereit zahlreiche. Nun tun sich aber Land, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer zu einer gemeinsamen Offensive zusammen. Einen besonderen Stellenwert bekommt dabei die Lehre. Deren Image müsse in Zukunft noch mehr attraktiviert werden. Durch ein besseres Image, durch Investitionen in Berufsschulen und Polys, durch Ausbildungsberater, durch mehr Berufsinformation, durch neue Lehrberufe mit Fokus Digitalisierung und durch die duale Akademie, die im Herbst startet.

Letzteres ist ein völlig neuer Ansatz. „Zielgruppe sind Maturanten und Studienabbrecher. Für sie wird es eine zweieinhalb- bzw. dreijährige duale Ausbildung in den Bereichen Technik/Mechatronik und Informatik/Coding geben“, erklärt WK-Präsident Hans Peter Metzler. Stolz ist er auch darauf, mit AK-Präsident Hubert Hämmerle einen Mitstreiter gefunden zu haben. „Kollegen anderer Bundesländer beneiden uns um die Zusammenarbeit.“

Vor zwei Jahren erfolgte der Startschuss dafür, nun könne man erste Früchte ernten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf zu unterstützen. Aktuell arbeiten 51,3 Prozent der Frauen in Vorarlberg in Teilzeit. „Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehört aber auch der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen“, so Hubert Hämmerle. Zudem sollen Frauen verstärkt für technische Berufe begeistert werden. 

Denn die Partner sind sich einig: Ohne verstärkten Fokus auf Frauen, auf Digitalisierung und auf die Lehre werde man den Fachkräftemangel künftig nicht bewältigen können. VN-reh

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