Überflieger in Sachen Verkehr

Markt / 14.10.2019 • 18:40 Uhr / 8 Minuten Lesezeit
Andreas Perotti, Director Marketing & Communications bei der FACC AG, bringt das Flugtaxi mit nach Vorarlberg. Alschner
Andreas Perotti, Director Marketing & Communications bei der FACC AG, bringt das Flugtaxi mit nach Vorarlberg. Alschner

Andreas Perotti von FACC ist einer der Speaker beim 36. Vorarlberger Wirtschaftsforum.

Bregenz FACC ist eines der derzeit spannendsten Unternehmen in Österreich und weltweit führend im Aerospace-Bereich. Gemeinsam mit dem chinesischen Start-up EHang arbeitet der oberösterreichische Konzern an Lösungen im Bereich Urban Aviation und Autonomes Fliegen. Andreas Perotti (Jahrgang 1985) ist Director Marketing & Communications der FACC AG und wird beim Vorarlberger Wirtschaftsforum informieren, wie sich das Unternehmen externen Herausforderungen stellt und welche Auswirkungen Wachstum, Eigentümerwechsel und Innovation auf die Marke haben.

Seit der Gründung in den 1980er-Jahren ist FACC in Design, Entwicklung und Fertigung von fortschrittlichen Komponenten und -systemen für Luftfahrzeuge aktiv und Technologiepartner der großen Hersteller. Die Produktpalette reicht von Strukturbauteilen an Rumpf und Tragflächen über Triebwerkskomponenten bis hin zu kompletten Passagierkabinen für zivile Verkehrsflugzeuge, Business-Jets und Hubschrauber. FACC produziert für Flugzeughersteller wie Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, COMAC und Sukhoi sowie für deren Triebwerkhersteller und Sublieferanten. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte FACC einen Jahresumsatz von 750,7 Millionen Euro. Etwa 3400 Beschäftigte zählt der global agierende Konzern weltweit.

Neue Dimension

Die Bevölkerungszahlen in den Städten der Welt explodieren. Bis zum Jahr 2030 werden nach Studienergebnissen eine Milliarde Menschen mehr in urbanen Regionen leben als heute. Der Anteil der Stadtbewohner soll dann bei 60 Prozent der Weltbevölkerung liegen. Dies wiederum bringt es mit sich, dass Menschen tagtäglich von Staus auf den Straßen betroffen sein werden. Da wäre es gut, man könnte abheben und einfach ans Ziel fliegen. Was heute in Teilen Asiens schon Realität ist, soll im Rest der Welt möglich werden. Science fiction? Derzeit noch, aber bereits in wenigen Jahren könnten Flugtaxis eine Alternative zu Pkw und Bus sein. Autonome Luftfahrzeuge sollen dann die Passagiere sicher und rasch befördern. Eine Vision, die gar nicht mehr so weit in der Zukunft liegt: Das Know-how aus dem Flugzeugbau mit Schwerpunkt Leichtbaukomponenten ist bei FACC vorhanden, da scheint der Sprung zu autonomen Flugtaxis nicht allzu groß. Deshalb ging der oberösterreichische Spezialist im Herbst 2018 mit EHang, einem chinesischen Technologieunternehmen für autonomes Fliegen, eine strategische Partnerschaft ein. EHang zählt zu den weltbesten Unternehmen im Bereich autonome Luftfahrt und ist 2016 vom Magazin Fast Company unter die „Most Innovative Companies of the World“ gewählt worden. Das chinesische Unternehmen mit Sitz in Guang­zhou gilt weltweit als erste Adresse, wenn es um autonome Luftfahrzeuge geht, und hat bereits 2016 in Las Vegas ein erstes Modell präsentiert, das für Aufsehen sorgte und zeigte, dass es mit dem Verkehr hoch hinausgeht. Gemeinsam sollen nun autonome Luftfahrzeuge (Autonomous Aerial Vehicles, AAV) optimiert und zur Serienreife gebracht werden. Darüber hinaus werden gemeinsam Lösungen für den individuellen Luftverkehr der Zukunft weiterentwickelt und Technologien und Konzepte auf den Weg gebracht.

Im Rahmen der strategischen Partnerschaft bringen FACC und EHang ihre jeweiligen Ressourcen und Netzwerke ein und schaffen damit optimale Synergien, um bestehende sowie künftige Konzepte, Technologien und Lösungen im Bereich Urban Air Mobility gemeinsam voranzutreiben. EHang-Experten treten dabei als Erfinder und Wissensträger für alle Fragen rund um das autonome Fliegen auf, vor allem hinsichtlich der Software-Lösungen. FACC unterstützt im Bereich Hightech-Hardware mit Entwicklung, Zertifizierung, Produktion und weltweitem Aftermarket-Service.

Großer Bedarf an Lufttaxis

Neu entwickelte, umweltfreundliche Elektroantriebe, leistungsstarke Batterien mit kurzen Ladezeiten, minimaler Platzbedarf für Start- und Landeplätze, schnelle Computer und Big Data schaffen die nötigen Voraussetzungen, um Urban Air Mobility, also Luftmobilitätskonzepte innerhalb und zwischen Städten, praktisch in Angriff zu nehmen. Neben dem Transport von Personen oder Gütern bieten autonome Fluggeräte weitere Einsatzmöglichkeiten wie etwa Flüge zum Transport dringender Notfallgüter oder für risikoreiche Einsätze aus der Luft bei Umweltkatastrophen. Die Marktanforderungen sind vielversprechend: Nach einer Studie von Roland Berger besteht in den nächsten Jahren ein Bedarf an Lufttaxis im Wert von über 30 Milliarden Euro. Autonome Luftfahrzeuge (Autonomous Aerial Vehicles, AAV) bergen demnach hohes Zukunftspotenzial.

Die technologischen Voraussetzungen sind bereits vorhanden; mit Hochdruck wird an der Umsetzung von Lufttaxis gebastelt. Mit dem ersten öffentlichen Großversuch solle im Jahr 2020 bei der Weltausstellung in Dubai gestartet werden, kündigte FACC-CEO Robert Machtlinger in einem Gespräch an.

Kein Stillstand

Tatsächlich soll es Schlag auf Schlag gehen mit der Weiterentwicklung der Luftfahrzeuge – und zwar nicht nur in Dubai. Schon in fünf bis zehn Jahren sollte der Einsatz von Flugtaxis realistisch sein, heißt es nach Studien von Unternehmensberatern. Generell wird es bei der Urban Air Mobility wohl weniger um das Fliegen von Privatkunden gehen. Vielmehr steht die gemeinsame Nutzung autonomer Flugtaxis im Vordergrund; solche Geschäftsmodelle könnten beispielsweise von Airlines oder Verkehrsverbünden entwickelt werden. Wie bei autonomen Pkw könnte auch für Flugtaxis die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz bedeutsam sein. Die größte Hürde für eine praktische Umsetzung werden jedoch nicht technische Fragen darstellen, sondern die Beachtung rechtlicher und regulatorischer Aspekte.

Die Gestaltung der notwendigen Rahmenbedingungen und Regularien für den Luftverkehr wird nicht einfach, da wird es – ebenso wie beim autonomen Fahren – wohl noch einige Testprojekte geben müssen.

Didier Cuche Der Schweizer Skirennläufer wird auch Kaiser von Kitzbühel genannt. Fünf Mal war er auf der legendären „Streif“, seiner Lieblingsabfahrt, erfolgreich, so oft wie sonst kein Rennläufer. Risiko gehörte für den Walliser zum Berufsbild. Heute ist er sowohl als Markenbotschafter als auch als Coach und Berater im Nachwuchsbereich des Skisports tätig.

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Joschka Fischer Der ehemalige Vizekanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland führte die Grünen sowohl in die erste Regierungsbeteiligung auf Landesebene (Hessen) als auch auf Bundesebene. Fischer ist Gründungsgesellschafter von Joschka Fischer & Company, der politischen Strategieberatung für Unternehmen und Organisationen.

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Alexander Graf Der E-Commerce-Experte weiß, wie sich Geschäfts- und Handelsmodelle durch intelligente Software, verknüpfte Märkte und neue, enorm schnell lernende Unternehmensformen verändern. In diesem Feld hat er ­u. a. die Otto Group, Gruner + Jahr und Markenhersteller wie Vitra beraten. Außerdem ist er Herausgeber des renommierten Blogs Kassenzone.

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u. a. die Otto Group, Gruner + Jahr und Markenhersteller wie Vitra beraten. Außerdem ist er Herausgeber des renommierten Blogs Kassenzone.

Sabine Herlitschka Die Vorstandsvorsitzende managt mit Infineon Technologies Austria einen der wichtigsten Innovationstreiber der österreichischen Wirtschaft. Seit 2012 verantwortete sie als Vorstand die Bereiche Technik und Innovation, seit 2014 steht sie dem Halbleiterhersteller vor. Zudem ist sie Mitglied im Rat für Forschung und Technologieentwicklung.

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Hans Joachim Reinke Der Vorstandsvorsitzender wurde bereits 2004 Mitglied des Vorstands der Union Investment Gruppe. Die deutsche Fondsgesellschaft verwaltet rund 350 Milliarden Euro an Kundenkapital. Seine berufliche Laufbahn startete der Veranlagungsexperte 1987 bei der Volksbank und absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann.

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36. Vorarlberger ­Wirtschaftsforum

Thema Risiko

Wann Donnerstag, 14. November 2019

Wo Festspielhaus Bregenz

Preis 330 Euro zuzgl. USt.

Firmenbonus Bei einer gemeinsamen Anmeldung ab fünf Personen 275 Euro zuzgl. USt. pro Person. Es kann nur ein Rabatt pro Firma in Anspruch genommen werden.

Anmeldung wirtschaftsforum.vn.at

Information Russmedia, Telefon 05572/501-727, kristjani.balasko@russmedia.com