Lustenau in der Start-up-Dimension

Gründerwettbewerb Lustenow! geht schon in die zweite Halbzeit.
Lustenau „Nicht alles hinterfragen, sondern einfach machen“ lautet ein Leitspruch von Sebastian Rauch, der vor gut zwei Jahren mit KARAK sein eigenes Start-up im Bereich Fliesen in Bludenz gegründet hat.
Im Rahmen des Lustenow!-Netzwerktreffens, welches im BOTTA-Shop in Lustenau stattfand, wurde Interessierten die Möglichkeit geboten, sich auszutauschen und zu informieren. Dabei sprachen im Zuge einer Podiumsdiskussion unter anderem drei erfolgreiche Start-up-Gründer über ihre Erfahrungen und Stolpersteine aus den ersten selbstständigen Schritten. Auf die Frage, was die Motivation sei, ein Unternehmen aufzubauen, meint Firmengründer Rauch: „Man kann sich entweder über seine Arbeitsumstände beklagen oder einen Weg gehen, der vielleicht etwas unangenehmer ist, aber erfüllender: Sich selbst etwas aufzubauen und unabhängig zu sein.“ Außerdem sind sich die Start-up-Unternehmer einig, dass der Weg zum Eigenen, Mut und einen Schritt aus der eigenen Komfortzone erfordert. Die Belohnung dafür sei „das Stück Freiheit“, welches sich daraus entwickelt.
Julia Grahammer, Leiterin der Initiative Startupland und Geschäftsführerin der Jungen Wirtschaft Vorarlberg, teilt mit: „Die Anzahl an Start-ups in Vorarlberg lag im Jahr 2019 bei 1100 Unternehmen“ und erklärt, dass Gründe für Selbstständigkeit oftmals mit Flexibilität und dem Wunsch, Träume zu verwirklichen, verbunden sind. Grahammer ist der Meinung, dass vor allem eine gute Planung und die Vorgehensweise wichtig sind, um Erfolge zu erzielen.
Attraktiver Wirtschaftsstandort
Lustenow! ist eine Initiative, die Start-ups eine Expertenleistung im Wert von insgesamt 90.000 Euro anbietet. Im Rahmen eines Wettbewerbs können sich Gründer, genauso wie bereits etablierte Unternehmer mit neuen Geschäftskonzepten, bewerben. Eine Jury bewertet die Projekte der Teilnehmer. Die Gewinner werden dabei von den Lustenow! Netzwerkpartnern in Bereichen Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung, Ladendesign, IT-Service, Geschäftsflächensuche, Öffentlichkeitsarbeit und Beratungsleitung unterstützt. Außerdem bietet Netzwerkpartner Raiffaisenbank Im Rheintal eine kostenlose Kontoführung für ein Jahr an.
Authentizität und Lokalität
Standortexperte Roland Murauer von der Beratungsfirma Cima ist optimistisch, dass das Start-up-Projekt, welches vor zwei Jahren erstmals entwickelt wurde und nun auch in Lustenau ein Standbein fand, erfolgreich umgesetzt wird. Dabei spielt nicht nur der Trend Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Ausschlaggebend seien vor allem die Authentizität und Lokalität. Es gebe viele Möglichkeiten und es sei einfach geworden, sich über das Gründen zu informieren. Schwer soll es jedoch sein, einen Unternehmenssitz zu finden. „Gute Qualität, die auf den Standort runtergebrochen wird, garantiert die Langlebigkeit eines Unternehmens“, sagt Murauer.
Außerdem hofft er auf weitere Bewerber für Lustenow!. Die Unternehmensidee samt einem tragfähigen Businessplan kann noch bis spätestens 1. März eingereicht werden. VN-AOM