Werkzeugkonzern Hilti zieht Corona-Notbremse

Markt / 09.04.2020 • 09:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Werkzeugkonzern Hilti zieht Corona-Notbremse
Bei Hilti wurde ein ganzes Bündel an Maßnahmen in die Wege geleitet. VN/HB

Maßnahmenpaket, um Auswirkungen der Coronavirus-Krise abzufedern.

Schaan In einer ersten Einschätzung geht Hilti für das laufende Jahr von einem Umsatzverlust von etwa 14 Prozent aus. Vor allem im zweiten Quartal werden Umsatzeinbrüche von 30 Prozent und mehr erwartet. Aufgrund des Direktvertrieb-Geschäftsmodells mit sehr hohen Fixkosten führt diese Entwicklung zu einem rasanten Einbruch der Profitabilität. Um die Auswirkungen schnell und effektiv abzufedern, hat Hilti ein zweistufiges Maßnahmenpaket verabschiedet.

Der erste Schritt beinhaltet ein Bündel an temporären Maßnahmen für das laufende Jahr, die per sofort oder spätestens ab Mai umgesetzt werden. Diese umfassen einen weltweiten Einstellungsstopp, die Absage sämtlicher Großveranstaltungen und der meisten Geschäftsreisen für 2020 sowie Kurzarbeit in den Werken, Lagerbereichen und auch im Vertrieb, sofern dies die lokalen behördlichen Bestimmungen zulassen. Aus Solidarität mit den Kollegen in Kurzarbeit werden die Mitarbeitenden am Hauptsitz auf freiwilliger Basis auf fünf Prozent ihres Gehalts verzichten und dafür Kompensationstage erhalten. Die Einsparungen aus dieser Maßnahme gehen zugunsten eines Sozialfonds für besonders stark betroffene Hilti-Mitarbeitende weltweit. Zudem werden ausgewählte, nicht strategische Projekte und größere Investitionen vorerst verschoben oder verlangsamt. Das betrifft auch die laufenden und geplanten Bauprojekte am Hauptsitz in Schaan sowie am Standort Kaufering in Deutschland.

Mit diesen temporären Maßnahmen hofft das Unternehmen möglichst alle Arbeitsplätze erhalten und Strukturanpassungen in den Marktorganisationen und der Konzernzentrale vermeiden zu können. Ob dies in einer zweiten Stufe notwendig sein wird, hängt von der Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten ab. Gleichzeitig zu den Maßnahmen der Hilti Gruppe stärkt auch der Martin Hilti Familien Trust als Alleinaktionär die Liquidität des Unternehmens, indem ein Bereitschaftskredit von 200 Millionen Franken zur Verfügung gestellt und auf die Dividende für das Jahr 2020 verzichtet wird.

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