Wieso trotz Corona Mangel an Fachkräften am Bau herrscht

Baubranche im Land auf der Suche nach mehr Bauleitern und -technikern.
Lauterach Die Coronakrise hat das Thema Fachkräftemangel zumindest vorübergehend in den Hintergrund gedrängt. Doch mit dem Hochfahren der Wirtschaft zeigt sich diese Problematik deutlicher denn je. Der Kampf um die besten Köpfe ist gerade am Bau wieder zentrales Thema.
Christian Hefel, Geschäftsführer der Lauteracher Hefel Immobiliengruppe zur momentanen Lage: „Wir haben aktuell 19 Projekte mit rund 400 Wohnungen in der Pipeline. Der Umgang mit den Coronarisiken hat sich auf den Baustellen eingespielt. Uns fehlen jedoch die Fachkräfte, und das in erster Linie vor Ort am Bau, aber auch an den Schaltstellen im Büro, um die Möglichkeiten voll auszuschöpfen.“
„Während des Lockdowns haben Menschen gemerkt, wie wichtig das Wohnumfeld ist.“
Graziella Hefel, Geschäftsführerin Hefel Immobilen
Auch wenn zu Beginn von Corona kurzzeitig Fachkräfte freigesetzt wurden – die Baubranche habe dazu nur sehr wenig beigesteuert. Zentrale Ursachen für den Mangel an Fachkräften seien die demografische Entwicklung und die abnehmenden Produktivitätszuwächse.
„Unsere Sorge, dass coronabedingt die Wohnungsnachfrage zurückgeht, hat sich bislang nicht bestätigt. Wir verfolgen die Entwicklungen, um gegebenenfalls früh auf ein nachlassendes Interesse reagieren zu können. Aber gerade während des Lockdowns haben die Menschen gemerkt, wie stark das Wohnumfeld die Lebensqualität beeinflusst“, so Geschäftsführerin Graziella Hefel. Für die Ausführung werde daher dringend Fachpersonal gesucht. Erfahrene, ebenso wie angehende Bauleiter und Bautechniker finden in der Branche ein spannendes Umfeld vor. Die Digitalisierung bringe den Arbeitsplatz hinaus zur Baustelle. Das fördert auch die Flexibilität auf Arbeitgeberseite. Digitale Planungsmethoden, Homeoffice, variable Arbeitszeitmodelle seien nicht zuletzt aufgrund von Corona selbst in einer traditionell verwurzelten Branche zum Selbstverständnis geworden.
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