Diese Aktien haben eine Aufholjagd hingelegt

Schwergewichte wie Amazon, Alphabet oder Tesla beflügeln die Börsenkurse.
Schwarzach In den letzten Monaten haben die Aktienmärkte eine Aufholjagd hingelegt – allen voran die Technologieindizes. Die Schwergewichte im NASDAQ 100, dem weltweit wichtigsten Technologieindex, trugen massiv dazu bei, die Börsenkurse zu beflügeln.
Ist das ein Trend, auf den Anleger weiter setzen sollen? Alexander Adrian, Fondsmanager bei Schoellerbank Invest, rät, nur auf IT-Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen zu setzen. Diese würden mittlerweile stattliche Gewinne einfahren. Deren Geschäftsmodelle seien oftmals auf Abo-Basis mit langfristigen Verträgen ausgelegt, womit man auch in Krisenzeiten auf Einkünfte vertrauen könne.
Shootingstar Tesla
Bei den zehn höchstgewichteten Titel im NASDAQ 100 handle es sich um Unternehmen, die seit Jahren beweisen, dass sie tragfähige Geschäftsmodelle haben. Einzige Ausnahme sei Tesla. „Die Aktie konnte vom Jahrestief im März um 422 Prozent aufsatteln. Begründet wird dies zumeist mit dem Argument, dass Tesla kein Automobilhersteller, sondern ein Softwareunternehmen sei und damit eine höhere Bewertung verdiene“, sagt Adrian. Doch um die hohen Kennzahlen zu rechtfertigen, müssten in den nächsten Jahren viele ambitionierte Ziele erreicht werden. „Zum Beispiel, dass man Lizenzen für die Software zum autonomen Fahren an andere Automobilhersteller verkauft oder dass man selbst aus eigener Kraft wächst und mehr Elektroautos absetzt“, so der Fondsmanager. Nach den Techwerten auf dem zweiten Platz liegen Unternehmen aus dem Bereich Nicht-Basiskonsumgüter, während die Energiebranche die größten Verluste im aktuellen Umfeld verzeichneten.
Engagements auf dem Aktienmarkt seien generell mit einer gewissen Portion Vorsicht zu genießen, sagt Alexander Adrian. Denn wenn all das Geld investiert sei und Anschlusskäufe ausblieben, gehe die Rallye in eine lange Durststrecke über. Noch scheine es aber genügend freie Liquidität zu geben, auch weil Sparbuch und Co. bei den Investoren im Niedrigzinsumfeld nicht gerade hoch im Kurs stehen. „Damit könnte die Rallye auf den Aktienmärkten tatsächlich weitergehen, wenn auch vermutlich mit nachlassender Dynamik und höheren Volatilitäten.“
Auch Gold zählt zu den Gewinnern der Coronapandemie. Gold-Investments hätten ihre Berechtigung, doch Anleger sollten sich der hohen Schwankungsbreiten bewusst sein. Große Vorsicht sei vor allem auch bei Anlagen in Kryptowährungen geboten. Das sei eine hochspekulative Anlageform, die keinerlei Absicherung unterliege.
Aktien weiterhin alternativlos
Insgesamt, so Adrians Fazit, seien im Nullzinsumfeld mittel- und langfristige Aktieninvestments weiterhin alternativlos. „Ein ausgewogener Mix aus Aktien und Anleihen dürfte auch in Zukunft das Mittel der Wahl für eine erfolgreiche und nervenschonende Veranlagung sein.“