Bestsellerautor Reinhard K. Sprenger: “Ohne Konflikte keine Innovation”

Ob in Beziehungen oder in Unternehmen: „Wer den Konflikt scheut, glaubt nicht an eine gemeinsame Zukunft.“
Dornbirn Der Großteil der Menschen strebt nach Harmonie. Dabei sind es gerade Konflikte, die Fortschritt und Erfolg ermöglichen. Davon ist Bestsellerautor Reinhard K. Sprenger überzeugt. In seinem neuen Buch „Die Magie des Konflikts“ ruft er dazu auf, Konflikte keinesfalls zu meiden. Sie seien sehr produktiv und deshalb müsse man sie auch zulassen, sagt der Autor, der mit über 1,8 Millionen verkauften Büchern und Beratungsmandaten in vielen DAX-Unternehmen als einer der profiliertesten Führungsexperten Deutschlands gilt, anlässlich der Buchpräsentation in Dornbirn auf Einladung von „Das Buch“.
Schon der Philosoph Jürgen Habermas sprach vom zwanglosen Zwang des besseren Arguments. Oft aber würden unterschiedliche Meinungen negativ aufgefasst, dabei entwickle sich der eigene Charakter erst durch Widerstände. Auch Innovation sei ohne Konflikte nicht zu haben. Denn ein Konflikt sei letztlich nichts anderes als ein Katalysator für Veränderung. Einigkeit im Gegenzug mache letztlich starr. „Wer den Konflikt scheut, glaubt nicht an eine gemeinsame Zukunft“, so Sprenger.
Gerade in Unternehmen brauche es kein „Friede, Freude, Eierkuchen-Harmoniediktat“. Viel wichtiger sei es, auch andere Perspektiven zuzulassen. Nur leider werde ein strukturell vorgegebener Konflikt beispielsweise zwischen Controlling und Produktion oft zu einem persönlichen. „Wir neigen dazu, dass es schnell auf die Beziehungsebene kippt. Wichtig ist, dass es nicht darum geht, zu gewinnen oder recht zu behalten, sondern darum, Argumente auszubalancieren und sich temporär zu einigen, um so ein Weitermachen zu ermöglichen“, erklärt der Autor.
Trennend und gemeinsam
Für ihn liegt die Magie darin, dass Konflikte trennen und zugleich zusammenführen. „Denn um das Trennende zu erleben, muss man auch etwas Gemeinsames haben.“
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.