Grünfläche schlägt Lage

Immobiliennachfrage hoch. Bedürfnisse haben sich durch Corona verändert.
Dornbirn Die Vorarlberger haben heuer durch die Pandemie wohl so viel Zeit zuhause verbracht wie noch nie. Viele haben die Zeit dazu genutzt, Garten oder Wohnraum umzugestalten oder zu renovieren. Die Nachfrage nach Immobilien sei weiter auf hohem Niveau und speziell der Wunsch nach Eigentum habe sich verstärkt, betonen Dominik Brunauer und Christian Hagspiel, Geschäftsführer von Sparkassen REAL Vorarlberg. Zudem gebe es Trends, die sich durch das Virus verändern oder verstärken.
Garten besonders gefragt
Besonders hoch im Kurs standen heuer vor allem gebrauchte Häuser und Gartenwohnungen. Der Trend, raus in den Garten oder den Balkon zu können, habe sich bereits während der ersten Lockdowns im Frühjahr gezeigt. „Außenbereiche haben definitiv eine Aufwertung erfahren. Unabhängig von der weiteren Entwicklung der Gesundheitslage gehen wir auch für 2021 davon aus, dass der Wunsch nach Freiflächen anhalten wird“, so Brunauer.
Interessant ist dabei, dass Interessenten bei einem entsprechenden Gesamtpaket, bereit seien, Abstriche bei der Lage zu machen. Generell sei das Wohnen in ländlichen Gemeinden attraktiver geworden. Und die Immobilienexperten sind sich sicher, dass ländliche Lagen durch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Homeoffice beliebt bleiben werden. Ausschlaggebend sei allerdings eine gute Verkehrsanbindung sowie nahegelegene Gesundheitseinrichtungen.
Ein weiterer Trend sind kleinere Wohneinheiten. Das liegt einerseits daran, dass es immer mehr Single-Haushalten gibt und andererseits auch an Preisniveau, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. So würden aktuell 3- bis 4-Zimmerwohnungen länger auf neue Besitzer warten, während auf 1- bis 2-Zimmerwohnungen ein regelrechter Run entstanden sei, wird dieser Trend bei Sparkassen REAL bestätigt. Zudem seien diese Kleinwohnungen auch als Anlageobjekte besonders gefragt.
Ein leidiges Thema bei Immobilien ist der Preis. Die Pandemie habe noch keinen merklichen Einfluss auf die Immobilienpreise in Vorarlberg. „Die Preise hatten schon vor Corona einen gewissen Plafond erreicht. Man ist nicht mehr bereit oder in der Lage, jeden Preis zu bezahlen. Werden die Pandemie und die wirtschaftlichen Konsequenzen aber weiter andauern, sind Preisverschiebungen nicht auszuschließen“, verweisen die Immobilienexperten auch auf den aktuellen Immo-Guide, der alle Richtwerte beinhaltet.
Schmerzgrenze bei Mieten
Bei Mietwohnungen sieht Brunauer mittlerweile sogar eine Preis-Schmerzgrenze. „Wenn es sich nicht gerade um Luxusobjekte handelt, findet man aktuell über 1200 Euro monatlich warm schwerlich Interessenten.“ VN-reh
„Außenbereiche haben definitiv eine Aufwertung erfahren. Der Wunsch wird anhalten.“
