Lech Es sind schwierige Zeiten für Olivia Strolz, die die Geschäftsführung des Sport- und Modehauses am Arlberg erst vor zwei Jahren übernommen hat. Am Donnerstag wurde das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung über die Strolz GmbH beantragt. Mit den VN spricht sie über ihre Gefühlslage und wie stolz sie auf den Spirit ihrer Mitarbeiter ist.
Frau Strolz, wie geht es Ihnen?
Wir sind alle sehr betroffen. Die ersten Tage in unserem hundertsten Jahr des Bestehens hätte ich mir natürlich anders vorgestellt.
Wie haben die Mitarbeiter die Nachricht aufgenommen?
Ich komme gerade von der Mitarbeiterversammlung und bin ehrlich gesagt tief berührt. Die Mitarbeiter haben sehr viel Verständnis und auch Spirit gezeigt, dass wir das gemeinsam schaffen. Dass wir all die guten Leute halten können, ist für mich auch der wichtigste Punkt für den Fortbestand des Unternehmens.
Wie optimistisch sind Sie für das Unternehmen in Anbetracht der anhaltenden Unsicherheit durch die Coronakrise?
Es gibt natürlich eine große Planungsunsicherheit und wir können derzeit nur von Annahmen ausgehen. Wir hoffen, dass eine Öffnung ab Ende Jänner/Anfang Februar möglich ist. Unser Unternehmen hat den zweiten Weltkrieg und interne Krisen überlebt. Da gibt man nicht einfach auf. Das stand für mich auch nie zur Debatte.
Die vom Tourismus-Lockdown nicht unmittelbar betroffenen Branchen haben bislang noch keine Ersatzleistung bekommen. Hätte Ihnen das in der Situation geholfen?
Der erste Lockdown betraf unsere erste Kernsaison Ostern, der zweite Lockdown nun die Kernsaison Weihnachten. Dadurch haben wir jeweils 30 Prozent des Jahresumsatzes verloren. Diese verlorenen Millionen kann auch ein Staat nicht ersetzen.