Situation im Tourismus „katastrophal“
Verfügbarkeit eines Impfstoffs stimmt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger aber für Zukunft optimistisch.
Wien Die Stimmung im Tourismus ist angespannt, alle Hotels und Restaurants sind zu. Der Start in die Wintersaison hat wegen des Corona-Lockdowns de facto noch nicht stattgefunden. Mitte Jänner soll es losgehen – so es die Infektionslage erlaubt. „Dazu brauchen wir natürlich die Mithilfe der Bevölkerung“, betont Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. „Wir sind zuversichtlich, dass bis zum Sommer mit Impfen und Massentests Normalität ins Haus steht.“
Vorerst ist die Lage für die Beherbergungsbranche und die Lokale allerdings noch trist. „Die Situation im heimischen Tourismus und in der Gastronomie ist wirklich eine katastrophale“, weiß auch die Ministerin. „In der Stadthotellerie haben wir seit März so gut wie keinen Umsatz mehr.“ Auch den Reisebüros fehle die Geschäftsgrundlage. Und für die nächsten Monate sei auch „nicht damit zu rechnen, dass sich das Reisen normalisiert“.
Zunächst einmal muss Österreich, das international als Corona-Risikogebiet eingestuft ist, seine hohen Infektionszahlen noch massiv nach unten drücken, um die internationalen Reisewarnungen wegzubekommen. „Speziell der Wintertourismus hängt am Ausland“, so Köstinger. Die meisten Urlauber kommen normalerweise aus Deutschland.
Stichprobenartige Kontrollen
„Weihnachten und Silvester sind für uns ganz kritische Momente, wo sich natürlich auch der Jänner und der Februar entscheiden“, sagt die Ministerin. Vom Jänner bleibt für die Touristiker allerdings nicht viel übrig. Denn die Hotelöffnung ist erst ab 18. Jänner wieder behördlich erlaubt – und das mit Einschränkungen. Das Ende des harten Lockdowns gilt an dem Tag generell nur für jene, die einen negativen Coronatest vorweisen können. Für die Überprüfung zuständig seien die Gesundheitsbehörden und die Exekutive, also die Polizei. „Die werden auch stichprobenartige Kontrollen vornehmen“, kündigt Köstinger an.
Hoffen auf Verbesserung
Für alle, die Mitte Jänner nicht „freigetestet“ sind, gilt der harte Lockdown eine Woche länger. Mit dieser Regelung will die Regierung zur Teilnahme an den Gratis-Massentests motivieren. „Wir hoffen, dass es durch Impfen und Massentests zu einer Verbesserung im Infektionsgeschehen kommt“, so Köstinger.
Um die Unternehmen zu unterstützen, hat die Bundesregierung in den vergangenen Monaten ein ganzes Bündel an Maßnahmen geschnürt. „Speziell die Kurzarbeit ist für uns eines der entscheidendsten Instrumente, um Entlastung zu bieten; für die Betriebe ist es auch extrem wichtig, die Mitarbeiter zu halten“, sagt Köstinger und stellt gleichzeitig eine Verlängerung dieser Maßnahme über den März hinaus in Aussicht.
Re-Start des Tourismus
Für die weitere Zukunft stimmt die Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen das Coronavirus Köstinger jedenfalls optimistisch: „Für uns wird das Jahr 2021 ganz im Zeichen des Re-Starts des Tourismus stehen.“
„Als Unterstützung wird die Kurzarbeit nächstes Jahr auf jeden Fall als Instrument bleiben.“