Deshalb baut der deutsche Bundestag auf Holz

Kaufmann Bausysteme errichtet für deutschen Bundestag Gebäude mit 400 neue Büros.
Reuthe, Berlin Im Jahr 2021 wird bei Kaufmann Bausysteme die deutsche Bundeshauptstadt Berlin im Fokus stehen. Dort errichten die Bregenzerwälder, die im vergangenen Jahr bereits einen Großauftrag der Stadt Berlin zur Errichtung 32 neuer Schulergänzungsbauten, also neuen Schulgebäuden auf dem Gelände schon bestehender Schulen, erhalten haben. Aufträge, die dem Betrieb in Reuthe, der außerdem eine Fertigungsstätte im steirischen Kallwang und eine Assemblierung in Berlin Köpenick betreibt, eine Auslastung über Jahre garantieren.
Generalunternehmer für Bürobau
Nun konnte Kaufmann Bausysteme – pünktlich zum Weihnachtsfest – die Ausschreibung für einen weiteren aufsehenerregenden Großbau in der deutschen Hauptstadt für sich entscheiden. Das deutsche Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) gab an Weihnachten bekannt, dass Kaufmann Bausysteme und der deutsche Immobilienentwickler Primus Developments als Generalunternehmer den Auftrag für ein neues Bürogebäude erhält. Damit will das BBR dem dringenden Platzbedarf des Bundestages Herr werden und deshalb wird auch nicht gekleckert – 400 Büros sollen auf sieben Etagen bis Ende 2021 entstehen.
Bewährte Zusammenarbeit
Das Bundesamt hat sich für ein bewährtes Team entschiedern. Mit Primus Developments realisierte Kaufmann Bausysteme im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ein nach den Grundsätzen des Universal Design konzeptioniertes Quartier mit 371 Studenten-Apartments nach Plänen des bekannten Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton Architekten, das auch diesmal wieder mit an Bord ist.
Der Neubau entstehe, so das BBR, in der Nachbarschaft des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses auf dem sogenannten Luisenblock West in Berlin Mitte, um damit die benötigten Räume nach der kommenden Bundestagswahl 2021 den Bundestagsparteien zur Verfügung stellen zu können. Die Auftraggeber wollen aber nicht nur schnell bauen, sie wollen auch klimafreundlich bauen wie viele Behörden und Firmen in ganz Europa, die den Zeichen der Zeit Rechnung tragen und dem Klimaschutz in ihren Bauprojekten eine hohe Priorität einräumen. Ein Trend, der im Land der Hochbaupioniere, Vorarlberg, erst verhalten entsprochen wird, wie von Vorarlberger Zimmereibetrieben zu hören ist, die schon wiederholt auf diesen Umstand hingewiesen haben und auf mehr Engagement beim Wohnbau und bei öffentlichen Gebäuden drängen.
Holz soll sichtbar bleiben
Die Baumaterialien – hauptsächlich Vollholz in den Bürobereichen sowie Stahlbeton im Erdgeschoss und Erschließungsbereich – sollen, so das Bundesamt, am fertigen Gebäude sichtbar bleiben. Eine Glasfassade wird das Hochhaus nach Norden abschließen und sich zu einem begrünten Aufenthaltsbereich öffnen. Der größte Teil der Fassaden wird außerdem von den Außenverkleidungen der Holzmodule geprägt. Die Produktion der Module startet ob des ehrgeizigen Zeitplans im ersten Quartal 2021.
Kaufmann Bausysteme
Gegründet 1952
Eigentümer Christian Kaufmann (Anteil: 55 %), Anton Kaufmann (30 %)
Mayr-Melnhof Weiterverarbeitungs Holding GmbH (15 %)
Beteiligung pure livin GmbH
Bilanzsumme 2019 31 Millionen Euro
Aktuelle Auszeichnungen Vorarlberger KMU-Preis 2019, Holzbaupreis Berlin, Holzbaupreis Steiermark
Investitionen 2020 u. a. neue Firmenzentrale