Bregenz, Feldkirch „Wenn die Vertreter der Bauwirtschaft vom Land Maßnahmen für mehr Bauaushub-Volumen einfordern und Anrainerinnen und Anrainer den Buhmann zuschieben, lenken sie von der selbst verursachten Misere ab“, reagiert der grüne Umwelt- und Abfallwirtschaftssprecher Christoph Metzler auf Aussagen der Branchenvertreter in den VN vom Dienstag. Sie forderten nach Vorliegen der vom Land abgewarteten Studie zur Aushubdeponiesituation im Land Verhandlungen über das weitere Vorgehen.
„Nur der Ruf nach mehr billigem Deponievolumen ist unter diesen Vorzeichen zu wenig.“
Christoph Metzler, Abfallwirtschaftssprecher Grüne
„Landesweit sind rund sechs Millionen Kubikmeter genehmigtes Deponievolumen vorhanden. Das heißt, das Problem ist nicht die fehlende Kapazität, sondern vielmehr die profitorientierte Vergabe“, kritisiert Metzler die seiner Ansicht nach „undurchsichtigen Strukturen“. Die Bauwirtschaft sitze auf ihren bewilligten Deponien und warte auf noch lukrativere Angebote, spricht Metzler von künstlicher Verknappung.
Auch die Bauwirtschaft selbst sei gefordert, einen nachhaltigen Umgang mit Baurohstoffen, deren Wiederverwertung und Entsorgung sicherzustellen, erteilt er den Vertretern der Bau- und Ressourcenwirtschaft eine Absage und erteilt ihnen den Ratschlag, „indem etwa verstärkt saniert statt neu gebaut und Baurestmasse wiederverwertet wird, entsteht weniger Bauschutt und Bauaushub. Das habe sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile. Er sieht die Baubranche in der Pflicht: „Keine Rede von besserer Verwertung, keine Rede von Sortieranlagen, nur der Ruf nach mehr billigem Deponievolumen ist unter diesen Vorzeichen zu wenig.“ Notwendig sei eine langfristige Strategie zum Umgang mit Baurohstoffen und generell Deponievolumen. „Die nachhaltige Nutzung und Entsorgung von Rohstoffen muss von Anfang an Berücksichtigung finden“, so Metzler.