Schere, Messer und ein Test

Hoffen und Bangen: Friseure froh, wieder öffnen zu können, Sorgen wegen Zutrittstest.
Schwarzach Wie das alles funktionieren soll, ist Thomas Nöckl, Geschäftsführer des Beautysalons Maischön, der Standorte in Sulzberg, Egg und Bregenz hat, noch nicht ganz klar. Es fehlen noch die verbindlichen Regeln aus Wien, erzählt er im Gespräch mit den VN. Die Nachfrage sei indes groß, vor allem in Bregenz, wo es ein Testzentrum gibt. Richtig schwierig sei es in Sulzberg, wo die Kunden aus einem Umkreis von zehn Kilometern kommen und dazu zählt vor allem bayerisches Gebiet. „Grundsätzlich sind wir froh, dass es weitergeht“, sagt Nöckl, auch alle Mitarbeitenden sind bereits im Dienst, um den Restart vorzubereiten.
Die Vorgaben für den Start umsetzen, das macht derzeit auch Magdalena Lechthaler, die in St. Gallenkirch Mägis Haarstudio führt, obwohl „es immer schwieriger für uns wird.“ Derzeit kann sie das Telefon kaum aus der Hand legen, so groß ist die Nachfrage. „Nicht erfreut sind viele Kunden über das Freitesten, das ist für ältere Menschen fast unmöglich.“ Und sie schildert den Fall eines über 90-jährigen Kunden: „Wie soll ich ihm das erklären, dass er zuerst in Schruns einen Test machen muss.“ Eine Sorge, die auch den Pensionistenverband Vorarlberg umtreibt – Ombudsfrau Astrid Hehle fordert daher die Zulassung von Selbsttests. Die Salons von Christoph und Domenika Tomann (zweimal in Dornbirn, einmal in Bezau) öffnen am 9. Februar wieder, für den Start am Montag herrscht Optimismus. „Wir sind extrem guter Dinge“, sagt Domenika Tomann kurz vor der Wiedereröffnung. Man sei bereits ausgebucht, auch die Kunden ziehen trotz der verpflichtenden Testung mit“. Die Durchführung der Maßnahmen bringe Familie Tomann nicht ins Straucheln, man habe auf die Öffnung hingearbeitet. Zufrieden ist Tomann auch mit den Informationen der Wirtschaftskammer, die schon im vergangenen Coronajahr sehr gut gewesen seien.
Seit 21 Jahren gibt es in Dornbirn den Salon Gülti Weltfriseure. Ab Montag öffnet auch er wieder. Vorausgesetzt, die Kunden können einen negativen Covid-Test vorweisen. Aber genau das sieht Gülti als großes Hindernis. „Viele Leute fühlen sich gestresst, weil sie kaum mehr Testtermine bekommen. Und für kürzere Termine wie zum Augenbrauen zupfen oder für einen Männer-Haarschnitt gibt es kaum eine Nachfrage, weil der Aufwand einfach zu hoch ist.“ Er verzeichne deutlich weniger Buchungen. „Nach dem letzten Lockdown war es noch dreimal so viel“. Diesmal geht er davon aus, dass man nur die Hälfte eines normalen Umsatzes schaffen werde. Nicht aufzusperren, war für ihn aber keine Option. „Wir sind froh, wieder arbeiten zu können. Ob es sich rentiert, ist eine andere Frage.“ VN-sca, reh

