Das erwartet Vorarlbergs Mittelstand vom Geschäftsjahr 2021

Mittelstandsumfrage: 36 Prozent der Vorarlberger Firmen wollen 2021 mehr investieren.
Wien, Schwarzach Rund neun Millionen Euro investiert Kfz-Händler Auto Schneider in die Zukunft, zwischen zehn und zwölf Millionen Euro die Frastanzer Brauerei (die VN berichteten). Schneider-Chefin Karin Seyfried und Frastanzer-Geschäftsführer Kurt Michelini setzen damit starke Zeichen für den Restart. Sie sind nicht die einzigen Unternehmer in Vorarlberg, die bereits jetzt an der Zukunft arbeiten. Gut jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Vorarlberg will 2021 die Investitionen erhöhen. Das ist eines der Ergebnisse der EY-Mittelstandsumfrage zur aktuellen Wirtschaftslage in Österreich, die seit 2008 jährlich durchgeführt wird.
„Wichtig ist das Instrument Kurzarbeit, um die hochqualifizierten Mitarbeiter zu halten.“
Erich Lehner, EY Österreich
Immerhin 52 Prozent der Vorarlberger Mittelständler – Betriebe mit zwischen 30 bis 2000 Mitarbeitern, wollen ihre Investitionen konstant halten, zwölf Prozent werden heuer nach eigenen Angaben weniger investieren. „Für viele ist die Investitionsprämie ein tolles Instrument“, sagt dazu Erich Lehner, beim Beratungsunternehmen EY verantwortlich für den Bereich Mittelstand, im Gespräch mit den VN.
Insgesamt deuten 30 Prozent der Vorarlberger KMU ihre derzeitige Geschäftslage als eher gut, jedes dritte (36 Prozent) sogar als uneingeschränkt gut, 13 Prozent bezeichnen ihre Geschäftslage allerdings als schlecht, damit liegt Vorarlberg über dem österreichischen Durchschnitt mit elf Prozent. 29 Prozent rechnen damit, dass sich die Geschäftslage verbessern wird.
Was sich nicht geändert hat, ist die Nachfrage nach Fachkräften – immer noch 85 Prozent der Betriebe im Land haben Probleme dabei, Fachkräfte zu rekrutrieren.
Vorarlbergs Mittelsstandsfirmen investieren
Der Kfz-Händler Schneider Automobil GmbH, Geschäftsführerin ist Karin Seyfried, plant am Firmenstammsitz in Dornbirn die Erweiterung seiner Betriebsgebäude, investiert werden rund neun Millionen Euro. Dazu gehören eine Erweiterung der Tiefgarage und u. a. ein Reifen-Hochregallager.
Die Brauerei Frastanz baut die Produktion sowie das Lager der Brauerei aus und setzt dabei auf energieeffiziente Maßnahmen, wie Geschäftsführer Kurt Michelini betont. Die Braugenossenschaft, die trotz der Umstände 2020 den Umsatz leicht steigern konnte, bereitet sich damit auf die Zukunft vor.
Der Spezialist für Geothermie-Systeme, enercret, baut in Röthis einen neuen Hauptsitz für die Firmengruppe, Baustart soll, so der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Wehinger, noch im Frühjahr sein. Investiert werden von der Firma, die in ganz Europa tätig ist, rund 2,5 Millionen Euro.
Ende Jänner lud Elmar Mähr, Geschäftsführer und Eigentümer der Firma feeling, zum Spatenstich für das neue Firmengebäude des Unternehmens, das seit über 30 Jahren naturreine ätherische Öle, Pflanzenöle und pflegende Naturprodukte produziert und vertreibt. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.
EY-Mittelstandsbarometer
66 Prozent der befragten Unternehmer im Land bezeichnen ihre Geschäftslage als gut oder sogar sehr gut, 13 Prozent bezeichnen sie als schlecht
76 Prozent der Befragten wollen den Mitarbeiterstand halten, nur 15 Prozent neue Stellen schaffen. Neun Prozent wollen Arbeitsplätze abbauen.
36 Prozent der Firmen im Land wollen die Investititonen 2021 erhöhen, 52 Prozent auf gleichem Niveau halten, 12 Prozent weniger investieren.