Die Lizenz zum einfacheren Test

Körpernahe Dienstleister: Guter Start, doch bessere Testbedingungen gefordert.
Schwarzach Viele Vorarlberger haben wieder schöne Frisuren, einen ordentlichen Haarschnitt, auch die Fingernägel sind wieder im Topzustand und das Kreuz tut vielen nicht mehr weh. Bis es aber soweit war, mussten sie sich ins Zeug legen. „Denn so einfach ist es nicht, zwei Termine zu koordinieren, nämlich den Testtermin und den Termin bei uns“, erklärt der Sprecher der sogenannten körpernahen Dienstleister in Vorarlberg, Günther Plaickner, der in Götzis seinen Friseursalon betreibt. Dennoch: In dem Restart vergangenen Montag brummte das Geschäft, „wir sind zufrieden“, berichtet er – das gelte für einen großen Teil der Betriebe. Allerdings gibt es auch andere Stimmen, denn Salons nahe an der Grenze zu Deutschland oder zur Schweiz und Liechtenstein können nicht in dem Maße von der Öffnung profitieren, wie es für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendig wäre. Ein Problem, das die Friseure Maischön am Standort Sulzberg und Frisör Andrea in Höchst und Gaißau besonders trifft.
Am meisten treibt die Friseure die Testpflicht um. Thomas Nöckl von Maischön: „Die Möglichkeit in Sulzberg auf kurzem Weg einen Antigentest zu machen, nicht leicht, speziell für Menschen, die nicht so mobil sind“. Er hofft nun, dass das Testergebnis auch auf weitere Dienstleistungen, wie z.B. Essen im Restaurant ausgeweitet wird. „Dann wäre die Bereitschaft sich testen zu lassen, noch größer.“ Natürlich gebe es von manchen Kunden Unverständnis, doch insgesamt sei die Disziplin der Kunden groß, berichtet Branchensprecher Plaickner und Nöckl pflichtet bei: „Unsere Gäste sind sehr kooperativ und bringen diszipliniert ihre Testergebnisse mit“.
dm Drogeriemarkt betreibt fünf Friseurstudios und vier Kosmetikstudios in Vorarlberg. Dort spricht man von einem insgesamt verhalteneren Start nach dem Lockdown. „In unseren Friseurstudios gab es in doch größerer Anzahl Terminabsagen wegen der erforderlichen Corona-Tests. Vor allem am Land fehlt eine dichte Testinfrastruktur, aber auch in den Städten gelangen die Teststraßen mitunter an ihre Kapazitätsgrenzen“, so Pressesprecher Stefan Ornig. Nichtdestotrotz sei man aktuell gut gebucht. Ob die Terminbuchungen in den nächsten Wochen auf dem bisherigen Niveau anhalten, bleibe aber abzuwarten.Auch Plaickner stellt nach dem ersten Run der Kunden einen Rückgang nach der ersten Woche fest. Einig sind sich körpernahen Dienstleister im Wunsch, dass Mitarbeiter und Kunden schneller und unkomplizierter testen können, auch mit länger geltenden Tests oder einem Selbsttest, wie er auch an Schulen praktiziert wird. VN-sca, reh

Die erste Woche ist ganz ordentlich gelaufen. Einzig im Salon in Sulzberg war die Situation schwieriger, da durch die geschlossenen Grenzen viele Stammkunden aus dem Allgäu fehlen. Auch ist dort die Möglichkeit in Sulzberg für einen Antigentest nicht leicht. Thomas Nöckl, Maischön Frisör und Kosmetik, Bregenz, Sulzberg, Egg

In unseren Salons in Höchst und Gaißau fehlen die Schweizer Kunden, in Gaißau bleiben deshalb die Mitarbeiterinnen weiter in Kurzarbeit. Da muss man sich dringend etwas einfallen lassen, wieso gilt der Test für unsere Kunden nicht wie bei Pendlern für sieben Tage? Andrea Sturn, Frisör Andrea, Höchst, Gaißau

Das Wichtigste für die Branche ist, dass wir aufsperren dürfen. In unserer Praxis bieten wir auch Heilmassagen an, deshalb hatten wir auch vorher schon offen, aber viele Betriebe wurden und werden hart getroffen durch die Maßnahmen. Günter Katzian, Branchensprecher, Massage & Therapie Katzian & Jäger, Hohenems