Warum der Sommer heuer besonders lang werden soll

Die Sommersaison könnte in Vorarlberg heuer von Ostern bis in den Herbst dauern.
Dornbirn Die Vorarlberger Tourismus schaut nach vorne. Die Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian Kurz nach dem Tourismusgipfel am Freitag, dass am 1. März die Lage für eine Öffnung neu zu beurteilen sei, ist ihnen denn doch zu spekulativ, um sich daran zu klammern, im März schon wieder aufsperren zu können. Sie planen bereits für den Sommer, der heuer besonders lang ausfallen könnte. „Wir rechnen mit einem Nachholbedarf bei unseren Gästen. Je stärker Corona in den Hintergrund tritt, desto intensiver wird die Nachfrage einsetzen“, ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft im Lande, Markus Kegele, überzeugt.
Übliches Denken überholt
Bedingt durch die Pandemie sei das übliche Denken in Winter und Sommer, Haupt- und Nebensaison überholt. Die Betriebe wollen mit unkonventionellen Öffnungszeiten reagieren. „Wenn es die Regeln zulassen, rechnen wir damit, dass viele zu Ostern aufsperren und es zu einem gleitenden Übergang zur Sommersaison geht, die vielleicht bis in den Herbst andauert“, so Tourismusdirektor Christian Schützinger.
Das erfordere das Zusammenspiel aller Akteure: Gastronomie, Hotellerie, Seilbahnen und Dienstleister. „Wichtig ist, dass wir vernetzt agieren und uns wechselseitig unterstützen“, sagt Gastro-Sprecher Mike Pansi. Gelingen soll das durch die Entwicklung von attraktiven Angeboten, die alle Qualitäten des Urlaubslandes Vorarlberg widerspiegeln. „Diese neuen und bereits bewährten Angebote stellen wir ins Schaufenster und wir sind sicher, dass sie gefunden werden“, sagt Schützinger. Ein Beispiel dafür sind die Corona-tauglichen Kultur- und Naturpicknicks. Trotz Pandemie bieten sie Gästen einzigartige Erlebnisse und unterstützen die Strahlkraft der touristischen Highlights.
Auf der anderen Seite muss die Nachfrage auch gut dosiert sein, weil die Pandemie bei den touristischen Hotspots eine Besucherlenkung erforderlich macht – ähnlich wie das in den Skigebieten jetzt schon praktiziert wird. „Darüber hinaus ist die Vielfalt des Landes für eine gute Verteilung der Gäste prädestiniert. Dezentrale Angebote werden diesen Effekt noch unterstützen“, zeigt sich auch Seilbahn-Obmann Andreas Gapp für den Sommer optimistisch.