Kopf: „Rechne fix damit, dass einzelne Branchen öffnen“

Für ihn sind Öffnungsschritte Anreiz, dass sich noch mehr Menschen testen lassen.
Wien Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, ist optimistisch, was die baldige Öffnung derzeit noch geschlossener Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, Kultur oder Freizeitbetriebe betrifft. Beim Öffnungsgipfel am Donnerstag wurde mit Vertretern dieser Wirtschaftszweige getagt. „Die Branchen bieten Sicherheitskonzepte mit Abstand, Maskenpflicht und Eintrittstests. Das ist ein echtes Angebot an die Politik. Sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst und erwarten dasselbe nun auch von der Politik“, sagt Kopf im VN-Gespräch.
Wunschtermin: 15. März
Am Montag finden die Beratungen mit den Landeshauptleuten statt. Einige haben sich bereits dafür ausgesprochen, die Gastronomie begleitet von einer Teststrategie zu öffnen. „Ich zähle auf die Landeshauptleute. Denn sie wissen am besten, wie es den Menschen geht“, so Kopf. Sein Wunschtermin für erste Öffnungsschritte wäre der 15. März. Wie realistisch das ist? „Den Politikern ist schon bewusst, dass die Menschen am Anschlag sind. So eingeschränkt zu sein, ist für viele eine enorme psychische Belastung. Zudem stehen die Unternehmer mit dem Rücken zur Wand.“
Mehr Tests, mehr Infizierte
Dass von der Regierung mit steigenden Infektionszahlen argumentiert wird, will Kopf differenziert betrachtet sehen. Es sei schließlich auch noch nie so viel getestet worden. „Je mehr man testet, desto mehr Infizierte findet man. Natürlich muss man Vorsicht walten lassen, aber wenn man für den Besuch beim Wirt oder im Theater einen Test braucht, ist das ein weiterer Anreiz, dass sich noch mehr Menschen testen lassen. Das wiederum ist ja die Strategie der Regierung.“ Letztlich ergebe sich daraus eine Wechselwirkung. „Mehr Testungen bringen mehr Sicherheit.“ Bereits jetzt teste Österreich beinahe neunmal so viel wie Bayern oder die Schweiz.
Keine Benachteiligung
Von der Variante, nur Gastgärten zu öffnen, hält Kopf nicht viel. Das würde zu Benachteiligungen führen. „Besser ist es, generell zu öffnen, auch wenn es eventuell strengere Bedingungen für den Innenraum gibt.“ Für Montag ist er jedenfalls zuversichtlich. „Ich rechne fix damit und erwarte das auch, dass die eine oder andere Branche öffnen kann.“