Den Masken auf der Spur

Markt / 04.03.2021 • 18:43 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Noch ist nicht klar, wie viele Masken von Hygiene Austria in Wahrheit aus China stammten, statt - wie beworben - in Österreich produziert zu werden. APA
Noch ist nicht klar, wie viele Masken von Hygiene Austria in Wahrheit aus China stammten, statt – wie beworben – in Österreich produziert zu werden. APA

Handelsketten nehmen Hygiene Austria aus Sortiment. Hersteller bestellt Forensik-Team.

Wien Nachdem bekanntgeworden ist, dass Hygiene Austria einen Teil seiner Masken in China fertigen hat lassen, nehmen Einzelhändler reihenweise die Produkte der Firma aus dem Sortiment. Spar, dm, Hofer und der Rewe-Konzern (Billa, Merkur, Bipa, Penny, Sutterlüty) kündigen an, vorerst keine FFP2-Masken von Hygiene Austria mehr zu verkaufen. Von Spar heißt es, man wolle Kunden nur Ware anbieten, wo das auch drin sei, was drauf stehe. „Es ist eine Kassensperre eingerichtet und die Ware wird aus den Regalen geräumt“, sagt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Bei Rewe nehme man die Produkte „vorsorglich aus dem Verkauf, da ihre Herkunft unklar“ sei. Der Diskonter Hofer will zusätzlich zum Verkaufsstopp die Masken einer neuerlichen internen Prüfung durch das Qualitätsmanagement unterziehen. Lidl hat nach eigenen Angaben keine Masken von Hygiene Austria bezogen.

Kein Engpass

Einen Engpass bei Masken soll es aber keinen geben. Man habe genügend andere Masken für Kunden und Mitarbeiter zur Verfügung, betonen die Handelsketten.

Hygiene Austria, ein Joint Venture des Faserherstellers Lenzing und des Textilkonzerns Palmers, weist Vorwürfe bezüglich „Schwarzarbeit“ sowie „Betrug“ zurück, räumt aber ein, dass man zum Ausgleich von Spitzen einen chinesischen Lohnfabrikanten beauftragt habe. Um Klarheit zur Maskenproduktion zu schaffen, hat Mehrheitseigentümer Lenzing nun ein externes forensisches Untersuchungsteam bestellt. Eine Zahl, wie viele FFP2-Masken möglicherweise aus China bezogen worden sind, wird nicht genannt.

In Ungarn zertifiziert

Bekannt ist aber, dass die FFP2-Masken von Hygiene Austria nicht in Österreich geprüft wurden. „Die Masken sind nicht von uns zertifiziert worden“, heißt es vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. Die Kennzeichnung CE 2233 weise darauf hin, dass das Zertifikat von einer ungarischen Prüfstelle stammt. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gab es aber eine „Vorprüfung“ in Österreich, bei der die Masken laut Medienberichten durchgefallen sind.

„Es gibt eine Kassensperre und die Ware wird aus den Regalen geräumt.“