Eine bärenstarke Entwicklung

Ein Gastronom, ein Kassenspezialist und ein Digitalexperte digitalisieren den Lokalbesuch.
Dornbirn Gastronom Dieter Pichler hat sich mit seinen beiden Schnitzelbär-Restaurants in Dornbirn und Hohenems ganz der panierten Köstlichkeit verschrieben. Die letzten zwölf Corona-Monate waren aber nicht einfach. „Eher nervenaufreibend“, sagt er. Aber er ist auch froh darüber, das Jahr zumindest wirtschaftlich halbwegs gut überstanden zu haben. Die Hilfen der Regierung hätten hier eine wichtige Rolle gespielt.
Die Zeit der Schließungen hat Pichler auch für ein neues Projekt genutzt, das den Gästen einen deutlichen Mehrwert bieten soll. Seine Idee: eine App mit integriertem Bestell- und Bezahlprozess, durch die lange Schlangen vor der Kassa vermieden werden können.
Drei Experten an Bord
Als Partner an Bord sind Florian Aul vom gleichnamigen Unternehmen, das auf Abrechnungs- und Ausschanksysteme spezialisiert ist, sowie Bernd Hepberger von der Digitalagentur Massive Art. Seit August wurde gemeinsam an der Umsetzung getüftelt. Nun gibt es die Schnitzelbär-App und sie funktioniert so: Der Gast kommt ins Restaurant und setzt sich – anstatt sich anzustellen – direkt an den Tisch. Er nimmt sein Handy zur Hand, bestellt und bezahlt via App. Das System erkennt, wo er sitzt und das Getränk wird ihm direkt an den Platz gebracht. Wenn das Essen fertig ist, bekommt er eine Nachricht aufs Handy.
„Unsere Gäste bekommen dadurch ein besseres Service und einen schnelleren Bestell- und Bezahlprozess. Für den Unternehmer bringt es eine Entlastung der Mitarbeiter und zufriedenere Gäste“, erklärt Dieter Pichler den Vorteil der App, die ans Kassensystem angeschlossen ist.
In Anwendung ist sie derzeit noch nicht. Denn im Schnitzelbär wird momentan nur Take-Away angeboten. Die Demo-Version sei aber intensiv getestet worden und funktioniere sehr gut. So gut, dass Pichler, Aul und Hepberger die Applikation nun auch als Lizenzprodukt an andere Unternehmen verkaufen wollen. „Sie kann an verschiedenste Bedürfnisse angepasst werden. Restaurants oder Systemgastronomen bekommen ihre eigene App mit ihrem Logo und ihrer Speisekarte“, betont der Schnitzelbär-Inhaber.
Am Markt gebe es zwar verschiedene Anbieter mit verschiedensten Funktionen. Nicht aber das Gesamtpaket von der Tischerkennung bis zur digitalen Speisekarte und der Bezahlung. Jedenfalls sehen die Protagonisten großes Potenzial. Das habe sich in Gesprächen mit Kassenhändlern aus größeren Städten deutlich gezeigt.
Nächstes Projekt in Höchst
Pichler hofft nun jedenfalls, mit seinen Lokalen bald wieder in den Normalbetrieb wechseln zu können. Für heuer ist die Eröffnung des dritten Schnitzelbär-Restaurants geplant. An der Höchster Bundesstraße, gegenüber dem Blum-Werk, soll nach Abschluss aller Behördenverfahren bald mit dem Bau begonnen werden. „Die Pläne sind fertig“, sagt der Gastronom. Eröffnet werden soll bereits im Herbst. Vn-reh
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