Deshalb feiert People’s zehnjähriges Jubiläum nicht

Markt / 12.05.2021 • 10:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Deshalb feiert People's zehnjähriges Jubiläum nicht
Jungfernflug am 28. März 2011: Gründer und Eigentümer Markus Kopf startete mit People´s Viennaline einen gewagten Flug. VN/STEURER

Fluglinie People’s hob im Frühjahr 2011 erstmals ab. Jetzt geht es um einen guten Restart.

Altenrhein Für Passagiere, die nach Wien mussten oder aus der Bundeshauptstadt nach Vorarlberg, begann am 28. März 2011 eine gute Zeit. Sie hatten nämlich ab diesem Zeitpunkt für gut eineinhalb Jahre die komfortable Situation, dass gleich zwei Fluglinien, die aus der Rheintalflug entstandene Austrian Arrows (Regionalfluglinie der Austrian Airlines) und die neu gegründete People´s Viennaline, um Passagiere konkurrenzierten. Mit allem, was dazu gehört: günstigere Tickets und größere Anstrengungen im Service.

Gewagtes Vorhaben

Dabei hatte der Gründer der People´s Viennaline, die heute nur noch unter dem Namen “People´s” firmiert, Markus Kopf eigentlich gar nicht vor, eine Fluglinie zu gründen. Der Vorarlberger Unternehmer kaufte den Flughafen 2010 als Immobilie. Um deren Rentabilität zu gewährleisten, sah sich Kopf aber bald gezwungen, eine eigene Fluglinie zu gründen. Ein gewagtes Vorhaben, in der Flugbranche rechnete man mit einem baldigen Absturz der Fluglinie. In den zehn Jahren entwickelte sich das Liniengeschäft auf der Strecke Altenrhein Wien nachdem die Austrian Ende 2012 beschlossen hat, das Handtuch zu werfen, positiv. Daneben wurde das Chartergeschäft entwickelt, ein zweites Flugzeug dafür angeschafft und über ein drittes nachgedacht. Seit der Umstrukturierung unter CEO Thomas Krutzler liegt der Fokus auf der Linie, geflogen wird auch an die Urlaubsdestinationen nur von Altenrhein und insgesamt mit einem Flugzeug. Befördert wurden in den zehn Jahren bei 17.344 Flügen 827.049 Passagiere.

Nachfrage noch gering

Es hätten deutlich mehr sein können, doch Corona machte der Fluglinie einen Strich durch die Rechnung. Nicht nur, dass der zehnte Geburtstag des Erstfluges nicht gefeiert werden konnte, im vergangenen Jahr ging über Monate gar nichts mehr. Der Flieger blieb am Boden, Personal wurde in Kurzarbeit geschickt und zum Teil abgebaut. Seit 12. April wird Wien wieder im Linienverkehr angeflogen, “das Geschäft läuft den Erwartungen entsprechend”, so Krutzler im Gespräch mit den VN. Die Nachfrage sei gering, doch es entwickelt sich leicht.

„Die Passagierzahlen werden noch länger unter dem Vorcorona-Niveau bleiben“

Thomas Krutzler, CEO Peoples Air Group

Derzeit sei man dabei, zu klären, ob eine Teststation direkt vor Ort den Charter erleichtere. Derzeit sei auch in diesem Bereich noch ein Zögern zu verzeichnen, er hoffe, dass die Nachfrage bis Mitte Juni anziehe. Auch wenn es derzeit keinen Grund zum feiern gebe, sei es für das Flugunternehmen wichtig, dass es jetzt wieder einen guten Schritt vorwärts gehe und die Mannschaft eine Perspektive habe. “Die Flugcrew und die Operation-Crew kommt so wieder in die Routine.

Die Embraer 170 war von Anfang an das bevorzugte Flugzeuge der Gruppe. <span class="copyright">PAG</span>
Die Embraer 170 war von Anfang an das bevorzugte Flugzeuge der Gruppe. PAG