Das Essen mit Zuschuss

digibon trotzt Coronajahr mit guten Zahlen und neuer App-Lösung.
Dornbirn Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Zusatzleistungen an. Essensbons sind dabei eine Möglichkeit, den Beschäftigten eine vergünstigte Mittagsverpflegung zu ermöglichen.
Der größte Player in Vorarlberg ist die Firma digibon. Österreichweit nutzen 50.000 Mitarbeiter deren Essensbon-Lösungen. Insgesamt liege der Marktanteil in Österreich bei mittlerweile 15 Prozent, bei digitalen Essensgutscheinen sei man bereits Marktführer, erklären die Geschäftsführer Martin Hefel und Mario Barfus im VN-Gespräch.
„Waren eine Garagenfirma“
Die Geschichte von digibon begann vor rund 20 Jahren. „Eigentlich waren wir damals eine Internet-Garagenfirma. Bis die Anfrage eines Kunden kam, ob man denn sein Zutrittssystem nicht mit einem Essensbon verbinden könnte“, erinnert sich Hefel an die Anfänge. Das ging und damit kam auch rasch die Erkenntnis, dass dieser Bereich eine Zukunft hat.
Das hat sich bewahrheitet, schließlich bieten sich mehrere Vorteile. Betriebe können den Beschäftigten etwas Gutes tun, der Mitarbeiter bekommt im besten Fall 160 Euro im Monat brutto für netto dazu und die Vergünstigung ist für beide Seiten steuerfrei.
Die erste digibon-Lösung war ein Chip. Den gibt es heute noch. Später kam eine Kreditkartenlösung dazu. Diese wurde im vergangenen Jahr durch eine App abgelöst. „Eigentlich ist die Idee schon 2014 entstanden, aber damals hatte noch nicht jeder ein Smartphone“, so Barfus. Zudem warf Corona die Frage auf: „Wenn nicht jetzt, wann dann“.
Die App bringe dabei neue Vorteile. Denn sie benötige kein Partner-Netzwerk an Gastro- oder Lebensmittelgeschäften mehr. Die Rechnung wird via Smartphone fotografiert, automatisch hochgeladen und kontrolliert. Das Unternehmen kann die Abrechnungsdatei direkt in sein Lohnverrechnungsprogramm importieren.
Das Coronajahr hat das Unternehmen übrigens gut überstanden. „Wir haben gedacht, wir würden zu den Verlierern zählen. Das hat sich aber nach einem Einbruch im März schnell gedreht“, blicken Hefel und Barfus auf ein Gesamtjahr, das ihnen ein Umsatzplus von acht Prozent einbrachte.
Denn im Rahmen des „Wirtshauspakets“ der Regierung kam es nicht nur zu einer Erhöhung der Steuerbefreiung auf Essensgutscheine von 4,40 auf 8 Euro pro Arbeitstag und bei Lebensmittelgutscheinen von 1,10 auf 2 Euro. Die Gutscheine können nun auch für Speisen verwendet werden, die abgeholt oder die geliefert werden. „Zudem brachte uns die App-Lösung einige neue Kunden“, berichten Hefel und Barfus.
Die Zeichen stehen nun weiter auf Wachstum. Positiv stimmt die Geschäftsführer die Möglichkeit, dass bei öffentlichen Ausschreibungen nun auch digitale Essensbons angeboten werden können. Hier gebe es großes Potenzial. Schließlich hätten Papier-Gutscheine am Markt immer noch den größten Anteil. Auch wenn hier der Betrieb die Bon-Höhe bereits bei Ausstellung bezahlen müsse, unabhängig ob dieser tatsächlich eingelöst werde.
Wie ein Start-up
Gespeist wird der Optimismus bei digibon auch durch die Erfahrung der vergangenen Jahre. „Wir haben trotz Herausforderungen immer neue Lösungen gefunden, wir sind offen und neugierig und fühlen uns nach wie vor als Start-Up-Unternehmen.“ VN-reh

