Bertsch baut um: Aus für Apparatebau

64 Mitarbeiter im Werk Nüziders wegen Fokus auf den Kraftwerksbau zur Kündigung angemeldet.
Nüziders Vor 51 Jahren eröffnete das Kesselbau-Unternehmen Bertsch seinen Produktionsstandort Nüziders, am Donnerstagnachmittag wurden Betriebsrat und die 64 Mitarbeiter dort über das Ende der Produktion von Kesseln und Appartebau unterrichtet. Das sei eine notwendige Maßnahme, begründet Thomas Smetana, Geschäftsführer der Bertsch Energy GmbH, den Mitarbeiterabbau gegenüber den VN, weil sich das Unternehmen in den letzten Jahren vom Kesselfertiger zum Generalunternehmer und Kraftwerksbauer gewandelt hat. „Das wird nun in einem letzten konsequenten Schritt finalisiert.“
25 von 50
Betroffen davon sind 64 Mitarbeiter, alles Fachkräfte und Lehrlinge die beim AMS zur Kündigung angemeldet werden. Für die 14 Lehrlinge soll die Lehre in anderen metallverarbeitenden Industriebetrieben weitergehen. Für 25 der weiteren 50 Mitarbeiter gebe es Arbeitsplätze in anderen Bereichen und Firmen der Bertsch Holding, so Smetana. Sieben Mitarbeiterende aus dem Werk in Nüziders werden nach Bludenz wechseln, weiteren zwölf Mitarbeitenden aus Nüziders werde die Möglichkeit gegeben, ebenfalls in Bludenz bei Bertsch zu arbeiten. Drei Mitarbeiter arbeiten bereits im Schwesterunternehmen Bertsch Foodtec, drei weitere werden folgen. Die Gespräche mit den Mitarbeitern über ihre weitere berufliche Zukunft starten am Montag.
Für jene Mitarbeitenden, die nicht übernommen werden können oder wollen, gebe es seitens namhafter Vorarlberger Unternehmen bereits Anfragen. Damit könne davon ausgegangen werden, dass es zu keinen Belastungen am Arbeitsmarkt kommen werde, sagt Smetana, der seit Juni nach einem Umbau der Führungsetage alleiniger Geschäftsführer der Bertsch Energy ist. „Sollte es in Einzelfällen soziale Anspannungen geben, wird Bertsch selbstverständlich jegliche Unterstützung anbieten, um diese zu vermeiden“, versichert er.
Kaum Perspektiven
Im Werk Nüziders, in dem der Apparatebau untergebracht ist, werden laut Bertsch Holding nur noch sieben Prozent des Gruppenumsatzes erwirtschaftet, zudem seien weder die aktuellen Bedingungen noch die Zukunftsaussichten, etwa in der Erdölindustrie, so, dass es echte Perspektiven gebe. Bis Ende Jahr sollen noch bestehende Aufträge abgewickelt werden. In Zukunft sollen betriebliche Prozesse bei der Abwicklung von Großprojekten so abgebildet werden, dass die Projektleiter mit ihren Teams wie Unternehmer im Unternehmen agieren, „andererseits wird der Eigenfertigungsanteil aus dem früheren Kerngeschäft zusehends ausgelagert“, so Smetana. Der organisatorische Umbau werde zum Jahreswechsel vollständig abgeschlossen sein. VN-sca
