So gut setzen Vorarlbergs Unternehmen die Coronamaßnahmen um

Markt / 06.10.2021 • 16:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
So gut setzen Vorarlbergs Unternehmen die Coronamaßnahmen um
Vor allem im Kundenkontakt halte man sich an die Regeln. APA

Die Coronamaßnahmen werden im Arbeitsleben gut angenommen. Verbesserungsbedarf gibt es dennoch.

Bregenz, Graz 698 Arbeitgeber und 1183 Beschäftigte aus Vorarlberg haben im Juni an der Studie zu den Coronamaßnahmen der Medizinischen Universität Graz teilgenommen. Das Ergebnis der von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und dem Land Vorarlberg beauftragten Umfrage: Die Betriebe und Belegschaften tragen die Maßnahmen gemeinsam und in großer Mehrheit trotz zusätzlicher Belastungen mit. Sie wollen Lockdowns und weitere wirtschaftliche und gesundheitliche Risiken vermeiden.

Maßnahmen werden mitgetragen

So können 79 Prozent der Unternehmen Sicherheitskonzepte vorweisen. Die befragten Betriebe testen ihre Mitarbeiter mehrheitlich und bieten interne oder externe Testmöglichkeiten an. 22 Prozent der Unternehmen haben eine Testverpflichtung für ihre Mitarbeiter, die zu über 74 Prozent auch kontrolliert wird. In Betrieben mit Maskenpflicht stellen 88 Prozent den Beschäftigten diese Schutzausrüstung. 71 Prozent der Arbeitgeber bewerten die Maßnahmen als richtig, Impfungen werden als sinnvoll erachtet. Vor allem sehr kleine Unternehmen fürchten die wirtschaftlichen Risiken der Pandemie. Die größten Gefahren seien Betriebsschließungen, Lockdowns und fehlender Kundenkontakt.

So gut setzen Vorarlbergs Unternehmen die Coronamaßnahmen um
APAIn der Wirtschaft trage man die Vorgaben gut mit im Land.

Bei den Beschäftigten lassen sich über 80 Prozent wie vorgeschrieben testen. 83 Prozent tragen die Masken nach Vorschrift, 89 Prozent halten die Vorgaben im Kundenkontakt ein. Immerhin 65 Prozent der teilnehmenden Arbeitnehmer sehen die Maßnahmen als richtig an, 69 Prozent halten sich über die Vorgänge im Betrieb ausreichend informiert. Viele Arbeitnehmer bewerten die Umsetzung und Einhaltung der Maßnahmen als gelungen, hier überwiegen die positiven Aussagen.

Verbesserungsbedarf gibt es dennoch: Nur ein Drittel hält es für sinnvoll, eine Maske im Fahrzeug zu tragen, ein Drittel lehnt es ab. “Die Bevölkerung muss gesetzte Maßnahmen als sinnvoll erachten und verstehen, warum in engen Räumen ein hohes Übertragungsrisiko besteht”, erklärt Public-Health-Experte Armin Fidler. “Nicht nur in Pausenräumen, sondern eben auch in geschlossenen Fahrzeugen ist eine Infektion vorprogrammiert, vor allem wenn der Impf- und Genesenenstatus der Beteiligten nicht klar ist.”

Zufrieden mit Ergebnis

Rüscher freut sich über das Ergebnis der Studie.<span class="copyright"> VN/Paulitsch</span>
Rüscher freut sich über das Ergebnis der Studie. VN/Paulitsch

Stolz auf das Ergebnis sind die Vorarlberger Kammern. “Unsere Mitglieder waren durch die Pandemie außerordentlich belastet und sie zeigen, dass sie bereit sind, Verantwortung zu tragen”, betont WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Arbeiterkammerpräsident Hubert Hämmerle verweist auf die Beteiligung der Beschäftigten: “Die Mitarbeiter benötigen einen niederschwelligen Zugang zu Möglichkeiten, ihre eigene Gesundheit und auch die der Kunden zu schützen.” Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) betont die Kooperation der Betriebe: “Die Studie zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Betriebe und deren Mitarbeiter sich an die Maßnahmen gehalten haben. Unser Ziel war und ist es, Betriebe offen zu halten. Dieser Mehrheit möchte ich meinen Dank aussprechen, da sie damit einen wesentlichen Teil zur Pandemiebekämpfung beigetragen haben.”

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