Lockdown bremst Positivtrend am Arbeitsmarkt

Markt / 01.12.2021 • 12:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Lockdown bremst Positivtrend am Arbeitsmarkt
Beim Arbeitsmarktservice spürt man die Auswirkungen des Lockdowns. VN

Arbeitslosigkeit in Vorarlberg wieder über Vorkrisenniveau von 2019.

Bregenz Der aktuelle Lockdown macht auch vor dem Arbeitsmarkt nicht Halt. Er bremst die positive Arbeitsmarktentwicklung. Zwar würden die Unternehmen derzeit alle Möglichkeiten nutzen, ihr Personal zu halten, attestiert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.  “Trotzdem ist der Bestand der arbeitslosen Personen wieder über das Vorkrisenniveau von 2019 angestiegen.“ Entscheidend für die weitere Entwicklung sei daher nun die Dauer des Lockdowns, hofft Bereuter auf Öffnungsschritte ab dem 13. Dezember. “Derzeit haben über 67 Prozent aller vorgemerkten Personen mit einem Berufswunsch im Bereich Hotellerie und Gastronomie bereits eine Einstellzusage für Dezember 2021,” informiert Bereuter.

 AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.
AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.

Förderung hilft

Seine größte Sorge sei gewesen, dass aufgrund der aktuellen Situation diese Personen nicht eingestellt werden können. Aber mit der neuen Förderung “Starthilfe für Saisonbetriebe” könne das Personal gesichert werden. Denn dabei erhalten Unternehmen für den Förderzeitraum einen Zuschuss zu den Lohnkosten von 65 Prozent und können die Mitarbeitenden danach, wenn noch notwendig, in die Kurzarbeit übernehmen. Bezüglich Kurzarbeit seien seit dem 22. November insgesamt 291 neue Kurzarbeitsanträge beim AMS eingereicht worden. „Insgesamt sind derzeit 2780 Beschäftigte in Kurzarbeit. “Beide Fördermodelle schaffen und sichern Beschäftigung”, ist Bereuter überzeugt und hofft auf Öffnungsschritte ab dem 13.12.2021.

Weniger Jugendliche arbeitslos

Mit Ende November 2021 waren insgesamt 10.491 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Dies entspricht zwar einem Rückgang von 3781 Personen oder 26,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 sind es aber 100 Personen mehr. Zählt man die Schulungsteilnehmer hinzu, sind derzeit 12.875 Personen in Vorarlberg ohne Job. Erfreulich ist die Entwicklung bei den vorgemerkten arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren. Im Vergleich zum November 2019 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 10,5 Prozent.

Offene Stellen gäbe es indes immer mehr zu besetzen. 4184 sind derzeit beim AMS gemeldet. Das sind um 1470 mehr als im Vorjahr. Allerdings liegt die Diskrepanz oft in der Qualifikation. Denn 44,3 Prozent der arbeitslosen Personen haben als höchste abgeschlossene Ausbildung nur einen Pflichtschulabschluss. Deutlich mehr gesucht wird seitens der Unternehmen in den Bereichen Tourismus, Metall und Elektro sowie Büro.

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