Bebauungsplan gegen Amazon-Ansiedlung

Grüne mit Anleitung zur Verhinderung, Unterstützung von ÖGB.
Dornbirn In vielen Haushalten Vorarlbergs ist der Internethändler Amazon ein oft gesehener Gast, auf den man sich freut. Worüber sich die Vorarlberger und speziell die Dornbirner nicht unbedingt freuen würden, ist seine ständige Präsenz im Land. Praktisch alle politischen Parteien der Messestadt sähen es lieber, wenn er nicht ins Betriebsgebiet Nord ziehen würde. Während die Dornbirner Stadtregierung und auch das Land Vorarlberg darauf verweisen, dass man das riesige Verteilerzentrum kaum verhindern könne, sehen das andere politische Kräfte anders.
„Mit Jammern hat in der Politik noch nie jemand etwas verändert. Ich denke lieber über Lösungen und Handlungsmöglichkeiten nach“, präsentiert die grüne Stadträtin Juliane Alton Vorschläge, was vonseiten der Stadt möglich ist.
Es gebe weder für das betreffende Grundstück noch für das gesamte Betriebsgebiet einen Bebauungsplan. Sie fordert einen Bebauungsplan, der nicht nur im Fall Amazon, sondern für alle Betriebe, die sich in diesem Gebiet ansiedeln wollen, Qualitätskriterien vorsieht. Für Planungsstadtrat Julian Fässler hat sie eine Anleitung, was jetzt zu tun sei: Künftige Bauten dürfen „nur unterirdische Stellplätze haben, Mehrgeschossigkeit für platzsparende Bauweise sollte Pflicht sein, ebenso Photovoltaik in Kombination mit Dachbegrünung und Regenretention, eine parkähnliche Außenraumgestaltung sei Pflicht, auch Erholungsraum für Angestellte und Baumaterialien aus der Region, und das alles im Passivhausstandard.
Dem schließt sich der Landesvorsitzende des ÖGB, Reinhard Stemmer, an. „Wer zulässt, dass sich ein Unternehmen wie Amazon hierzulande niederlässt, der unterstützt ein System der Ausbeutung von Arbeitnehmerinnen und Steuertricksereien.“ Nachdem die Grünen Möglichkeiten zur Verhinderung eines Verteilzentrums im Betriebsgebiet Nord aufgezeigt haben, fordert Stemmer: „Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die geplante Ansiedlung von Amazon in Dornbirn zu verhindern!“ VN-sca

„Mit Jammern hat in der Politik noch nie jemand etwas verändert. Ich denke lieber über Lösungen nach. Ein Bebauungsplan für das Betriebsgebiet Nord ist längst überfällig.“ Juliane Alton, Stadträtin Grüne Dornbirn

“Wenn es über einen Bebauungsplan, wie von den Grünen vorgeschlagen, die Möglichkeit gibt, klare Regeln für Ansiedlungen festzulegen, dann soll ein solcher von der Stadt umgesetzt werden.” Reinhard Stemmer, ÖGB Vorarlberg
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