Ein Leuchtturm aus Holz

Tischler Rohstoff rüstet sich für die Zukunft: Totalumbau des Firmensitzes für 20 Millionen.
Hohenems „Die Zukunft ist auf Holz gebaut“, ist sich der Geschäftsführer der Berufsgenossenschaft Tischler Rohstoff, Thomas Singer, sicher. Holz werde wegen der Bekämpfung des Klimawandels eine zunehmend wichtigere Rolle in der Bauwirtschaft einnehmen. Auf jeden Fall tut es der heimische Rohstoff beim Um- bzw. Neubau des Firmensitzes in Hohenems. 20 Millionen Euro sind budgetiert für das größte Bauvorhaben des Unternehmens in den vergangenen 30 Jahren. Auf dem 26.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände an der L 190 zwischen Dornbirn und Hohenems wird jedenfalls kein Stein auf dem anderen bleiben.
Innovation
Bis Ende 2024 wird das gesamte Lager neu gebaut, dem auch das derzeitige Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude weichen muss. Für Büros, Sozialräume für die Mitarbeiter und „die schönste und größte Holzausstellung des Landes“ wird ein fünfgeschossiger Holzbau mit 24 Metern Höhe direkt an der L 190 entstehen, ein Leuchtturm für den Baustoff Holz. Die verbauten Flächen werden in etwa die gleichen Dimensionen wie die aktuell verbauten Flächen haben, so Singer im Gespräch mit den VN, doch wird modernste Lagertechnik ebenso Einzug halten. „Dank technischer Innovationen wie einem automatischen Flächenlager mit integriertem Zugriffssystem steigt die Lagerkapazität um 30 Prozent.“ Die brauche man auch, wie das vergangene Jahr mit seinen Materialengpässen gezeigt habe, sagt Singer. Verbesserungen erwartet er sich auch aus einer geänderten Verkehrsführung mit direkter Einfahrt von der L 190. Damit werde man mindestens die Hälfte des derzeitigen Verkehrsaufkommens reduzieren können.
Traditionelle Zimmererkunst
Beim Bau setze man auf Holz aus Vorarlberg und alte Zimmererkunst, denn der Bürobau wird im Holzrahmenbau und das Lager im Fachwerkbau errichtet, damit bleibe auch die Wertschöpfung beim Zimmerer. Die Ausschreibung der Arbeiten werde nach der Bauverhandlung erfolgen, Singer ist sicher, dass die Arbeiten von regionalen Unternehmen oder Genossenschaftsmitgliedern durchgeführt werden. „Bei allem Negativen, was Corona hervorbrachte, hat sich positiv gezeigt, dass man vor Ort stärker zusammenarbeitet“, stellt er fest. Weil der Geschäftsbetrieb weiterläuft, wird in drei Etappen gebaut, begonnen wird mit dem Büro- und Ausstellungsgebäude.
Das vergangene Jahr war für die Tischler Rohstoff ein gutes, der Umsatz konnte von 20 Millionen 2020 auf 25 Millionen kräftig gesteigert werden, was allerdings auch auf die Preissteigerungen beim Material zurückzuführen sei. Die Zahl der Mitarbeiter ist auf 55 gewachsen. VN-sca

Tischler Rohstoff Fakten
Unternehmensform Genossenschaft (nach Schulze-Delitzsch)
Genossenschaftsmitglieder 250 Tischler und Zimmerer
Gegründet 1939
Geschäftsführung Thomas Singer
Mitarbeiter 55
Umsatz 2021 rund 25 Mill. Euro
Investition 20 Millionen Euro
Kunden Tischler, Zimmerer, Privatpersonen
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