Seilbahnbranche macht ihrem Ärger über grüne Abgeordnete Luft

Markt / 19.01.2022 • 16:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Seilbahnbranche macht ihrem Ärger über grüne Abgeordnete Luft
Seilbahnsprecher Andreas Gapp (Kleinwalsertaler Bergbahnen). VN

Stein des Anstoßes ist eine Landtagsanfrage von Nadine Kasper zu Klima und Beschneiung.

Dornbirn Andreas Gapp ist fassungslos. Was den Chef der Kleinwalsertaler Bergbahnen und Sprecher der Vorarlberger Seilbahnen so betroffen macht?

Stein des Anstoßes ist eine Landtagsanfrage der Abgeordneten Nadine Kasper (Grüne). Sie hatte Anfang Jänner in ihrer Anfrage an Landesrat Gantner die Frage aufgeworfen, wie klimafit die heimischen Skigebiete sind und ob Beschneiung der richtige Weg ist. „Nicht nur der Zeitpunkt ist angesicht der Omikron-Welle denkbar ungünstig, sondern auch das Format“, sagt Gapp. Denn vielmehr sollte man miteinander reden, anstatt übereinander. „Nadine, vorbei mit alten Feindbildern. Es ist an der Zeit, konstruktiv darüber zu sprechen“, richtet Gapp seine Worte direkt an die Landtagsabgeordnete.

Auch unser Lebensraum

Schließlich würden auch die Seilbahner in der Region leben, in der sie arbeiten. „Wir sind heimatbesessen. Unsere Mitarbeiter kennen jeden Stein. Der Naturraum ist also nicht nur unsere Geschäftsgrundlage, sondern auch unsere Lebensgrundlage“, ist für ihn wichtig zu betonen, dass sich Naturschutz und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen, sondern Hand in Hand gehen.

Schnee ist Urlaubsmotiv

Auch zum Thema Beschneiung findet der Bergbahnsprecher deutliche Worte. „Schnee ist das zentrale Urlaubsmotiv für Gäste. Die technische Beschneiung – konkret die aktuell rund 2500 Schneeerzeuger, die in Vorarlbergs Skigebieten im Einsatz sind – ermöglicht es uns, dass wir mehr Planungssicherheit haben, um die Schwankungen bei Naturschnee auszugleichen.“

Allerdings werde auch auf Nachhaltigkeit gesetzt. So würden die Skigebiete ihren Energiebedarf bereits zu knapp 90 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen decken und pro Kubikmeter technisch erzeugtem Schnee würde lediglich so viel kWh benötigt wie für einen einzelnen Waschgang einer Waschmaschine. „Zudem sind Pistenraupen im Einsatz, die mit eFuel betrieben werden, und im Silvretta Park Montafon gibt es die größte E-Lade-Garage Vorarlbergs mit 50 Plätzen“, konkretisiert Gapp die Bestrebungen der Branche.

Dies alles würde er gerne mit Nadine Kasper persönlich besprechen. „Ich lade sie dazu herzlich ins Kleinwalsertal ein. Auch wenn wir wahrscheinlich nicht überall gleicher Meinung sind.“

Die neue Valisera-Bahn im Montafon. <span class="copyright">VN</span>
Die neue Valisera-Bahn im Montafon. VN