Warum der Boden für das Handwerk golden bleibt

Markt / 19.01.2022 • 09:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der Fachkräftemangel bleibt ein heißes Thema. Doch die Gewerbe- und Handwerksbetriebe tun auch etwas dagegen. Sie sind Vorarlbergs größte Lehrlingsausbilder. <span class="copyright">FA</span>
Der Fachkräftemangel bleibt ein heißes Thema. Doch die Gewerbe- und Handwerksbetriebe tun auch etwas dagegen. Sie sind Vorarlbergs größte Lehrlingsausbilder. FA

Vorarlberger Handwerker optimistisch für 2022. Suche nach Mitarbeitern bleibt großes Thema.

Feldkirch Einen Handwerker in Vorarlberg zu bekommen, ist derzeit nicht einfach. Und wenn, dann kann es länger dauern, bis der Auftrag in die Gänge kommt. Das wird auch weiterhin eine Herausforderung für Häuslebauer, die am stärksten davon betroffen sind. Denn in der aktuellen Konjunkturbeobachtung des Vorarlberger Gewerbe und Handwerk beurteilen die Betriebe die Geschäftslage im 4. Quartal 2021 deutlich besser als im Vorjahresquartal.

Positive Stimmung

Für den Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, Bernhard Feigl, ein gutes Zeichen, denn einfach waren die letzten zwei Jahre auch für die Handwerks- und Gewerbebetriebe nicht. „Trotz vergangener und gegenwärtig schwieriger Situation ist es erfreulich, dass unsere Betriebe mit einer positiven Stimmung und viel unternehmerischer Kraft in die Zukunft blicken. Nach wie vor planen sie, den Beschäftigtenstand zu erhöhen. Deshalb werden wir auch weiterhin konsequent gegen den Fachkräftemangel vorgehen, damit auch die richtigen – und vor allem genügend – Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt sind“, betont Feigl und verweist auf die aktuelle Konjunkturbeobachtung:

Die Auftragseingänge bzw. Umsätze sind im ersten bis dritten Quartal 2021 wertmäßig um 3,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 gestiegen. Damit zeigt sich eine deutliche Erholung gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 (-9,3 Prozent). Fast ein Drittel der Firmen, genau 31 Prozent, meldeten sogar Steigerungen um durchschnittlich 17 Prozent, bei 42 Prozent der Betriebe lagen die Auftragseingänge bzw. Umsätze auf Vorjahresniveau.

Hohe Erwartungen

In der Umfrage  beurteilen die Unternehmen die Geschäftslage im vierten Quartal 2021 deutlich besser als im Vorjahresquartal (-13 Prozentpunkte). Per Saldo überwiegen die Betriebe mit guter Geschäftslage um 29 Prozentpunkte. 42 Prozent der Betriebe beurteilen die Geschäftslage mit „gut“ (Vorjahr: 21 Prozent), 45 Prozent mit „saisonüblich“ (Vorjahr: 45 Prozent).

Und auch die Erwartungen für 2022 sind hoch.  18 Prozent der Betriebe erwarten im erstren Quartal Steigerungen der Auftragseingänge bzw. Umsätze gegenüber dem ersten Quartal 2021. 61 Prozent erwarten, dass sich 2022 die Aufträge und Umsätze etwa auf dem Niveau (Vorjahr: 51 Prozent) bewegen werden.

Diese grundsätzlich positive Stimmung – natürlich gibt es in der Branche auch Betriebe, die mit Lockdowns kämpften und geschlossen halten mussten – hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Von Jänner bis März 2022 wollen die Firmen den Beschäftigtenstand um 3,5 Prozent anheben. Der Bedarf an Mitarbeitern liegt damit über dem Niveau des Vergleichsquartals 2021 (+2,3 Prozent). 15 Prozent der Betriebe beabsichtigen, den Beschäftigtenstand zu erhöhen, 80 Prozent werden, so der Plan, den Personalstand konstant halten.