Aufbruch in die Eigenständigkeit

Florian Widmer und Heidi Verocai-Dönz.
Walser Raiffeisen Holding trennt die Bereiche Private Banking und Regionalbankgeschäft.
Riezlern Unter dem Dach der Walser Privatbank im Kleinwalsertal wurden bislang zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle betrieben: die Regionalbank und die Privatbank. Nun trennt die Walser Raiffeisen Holding ihre Bankenbeteiligungen und schickt sie in die Eigenständigkeit.
So wurde das Private Banking der Walser Privatbank mit der Tiroler AlpenBank verschmolzen. Daraus entstand die Alpen Privatbank. Die Walser Raiffeisen Holding hält 66 Prozent an der Privatbank. Die restlichen Anteile teilen sich die Raiffeisen Landesbank Tirol, die Raiffeisen Landesbank Südtirol sowie die Raiffeisen Centrobank. Ein Teil liegt in Streubesitz.
Einzige Privatbank im Westen
Der Firmensitz ist in Riezlern, weitere Standorte befinden sich in Innsbruck, Salzburg, Düsseldorf, Stuttgart und Bozen. Das betreute Kundenvermögen beträgt rund 3,2 Milliarden Euro, beschäftigt werden 140 Mitarbeiter. „Mit der Alpen Privatbank entsteht die einzige Privatbank Westösterreichs mit Spezialisierung auf gehobenes Vermögensmanagement für den wohlhabenden Mittelstand“, erklärt Vorstandschef Florian Widmer.
Mit der Tiroler AlpenBank habe man eine sehr gute Gesprächsbasis gefunden. Man ergänze sich und passe gut zusammen, sagt Andreas Gapp, Vorstand der Walser Raiffeisen Holding. Die Gretchenfrage, ob dem Private Banking eine gute Zukunft beschieden ist, habe man sich sehr wohl gestellt. Die Antwort lautete Ja.
Das Regionalbankgeschäft wurde ebenfalls eigenständig. An der Walser Raiffeisen Bank sind die Walser Raiffeisen Holding und die Raiffeisenlandesbank Vorarlberg mit jeweils 50 Prozent beteiligt. „Die neue, schlankere Struktur ermöglicht es uns, noch gezielter auf jeden einzelnen Kunden einzugehen“, betonen die Vorstände der „neuen“ Bank, Jürgen Blenke und Klaus Allgayer.
Bis Mitte 2022 kehrt das gesamte Team der Walser Raiffeisen Bank schrittweise in das ehemalige Stammhaus – das Raiffeisen-Haus – nach Hirschegg zurück. Die Geschäftsleitung sowie Privat- und Firmenkundenbetreuer sind bereits vor Ort. Seitens der Aufsichtsbehörden liegen alle rechtlichen Genehmigungen vor.
Der Grund für den Schritt liegt nicht nur in den unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen Kunden, sondern vor allem auch in der stetig steigenden Komplexität im Bankengeschäft. „Die Trennung der beiden Bereiche Private Banking und Regionalbankgeschäft ermöglicht es, die Komplexität und Kosten in beiden Unternehmen nachhaltig zu senken und gemeinsam mit den neuen Partnern Schlagkraft, Effizienz und Kompetenz nochmals zu stärken“, erklären Gapp und sein Vorstandskollege Julian Müller. Ausgangspunkt aller Planungen sei es, die Ertragskraft der Bankenbeteiligungen langfristig abzusichern.
Weitreichende Beteiligungen
Die Walser Raiffeisen Holding hält weitere Beteiligungen, u.a an der Kleinwalsertaler Bergbahn AG, am Ifen Hotel sowie am Allgäu Airport Memmingen. VN-reh


Zahlen und Fakten
Alpen Privatbank AG
Vorstand Florian Widmer (Vorsitz), Heidi Verocai-Dönz, Erhard Tschmelitsch
Firmensitz Riezlern
Standorte Innsbruck, Salzburg, Düsseldorf, Stuttgart, Bozen
Eigentumsverhältnisse Walser Raiffeisen Holding 66,3%, Streubesitz 8,7%; Raiffeisen Landesbank Tirol 12,5%, Raiffeisen Landesbank Südtirol 12,5%, Raiffeisen Centrobank <0,1%
Bilanzsumme ca. 470 Mill. Euro
Gesamtkapitalquote ca. 28 Prozent
Betreut. Kundenvermögen 3,2 Mrd.
Mitarbeitende 140
Walser Raiffeisen Bank AG
Vorstand Jürgen Blenke, Klaus Allgayer
Firmensitz Hirschegg
Eigentumsverhältnisse 50% Walser Raiffeisen Holding, 50% Raiffeisenlandesbank Vorarlberg
Mitarbeitende 20
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